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Reisebericht 200..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 03.01.2017

Argentinien   Feuerland mit Ushuaia, Parque Nacional Tierra del Fuego, entlang des Beagle-Kanals

 

 

20.12.2016 Nachtrag zum vorherigen Bericht

Bevor wir uns endgültig auf die letzte Etappe nach Ushuaia begeben, machen wir einen Abstecher zu den Aguas Blancas. Auf fester Erdstrecke geht es ca. 20km zum See durch dichten urigen Wald. Die Piste ist nass, die weichen Ränder stehen teilweise unter Wasser … auch lassen die dunklen Regenwolken nichts Gutes erahnen. Nach einer Picknick-Pause fahren wir die schöne Strecke wieder zurück … erkennen durch das Gestrüpp ein weiteres Gewässer. Da wir noch immer auf der Suche nach einem Biber sind, halten wir für einen Spaziergang an. Was wir hier vorfinden, haben wir bislang nur aus der Ferne gesehen. Die Landschaft ist moorig … wie auf einem Schwamm stapfen wir vorsichtig über orangerote große Kissen zum Wasser.

 

 

Beim wenigen Durchkommen der Sonne spiegeln sich kleine Inselchen in ihren feurigen Farben im Wasser wieder … ja, wir sind auf Feuerland.

 

 

Wie in fast allen Wäldern Süd-Argentiniens liegen abgestorbene, umgekippte Bäume kreuz und quer verstreut in der Landschaft herum. Viele der Bäume sind durch das Nagen der Biber gefällt worden. Die Biber bauen die Dämme, stauen das Wasser und setzen somit die Buchen unter Wasser … die Bäume sterben ab.

 

 

25 canadische Biberpaare wurden einst auf Feuerland ausgesetzt … heute sind sie für die Wälder eine große Plage. Geschätzte 1 Millionen Exemplare werden heute systematisch ausgerottet, um das Ökosystem wieder in seine natürliche Ordnung zu bringen.

 

 

 

21.12.2016

Am 1.501. Tag unserer Amerika-Reise haben wir Ushuaia erreicht … nur noch drei Tage bis Weihnachten. Wenn alle Overlander, die unterwegs gesagt haben „wir sehen uns Weihnachten in Ushuaia“ hier sind, gibt es eine riesengroße Party. Gut versorgt fahren wir den Camping Rio Pipo an … tatsächlich treffen wir ein paar „Alte Bekannte“ und viele „Neue Bekannte“. Die Stimmung unter uns Overlandern ist bombastisch … immer mehr Reisende aus aller Welt trudeln ein … Weihnachten möchte kaum Einer alleine sein.

 

 

Am 24.ten stehen gegen Nachmittag dreißig Reise-Fahrzeuge auf dem Campingplatz … Tisch und Stühle im Gemeinschaftsraum sind alle in Beschlag genommen. Zusammen dekorieren wir … bereiten uns auf die gemeinsame Feier vor. Es ergeben sich drei Gruppen … die englischsprachigen schnipseln Gemüse und kochen Plum-Pudding, die Franzosen bereiten ihre acht Gänge vor, wir deutschsprachigen Europäer zaubern hausgemachte Salate. Nicht nur der Grill wird für uns Alle vorgeheizt … auch der ein oder andere gute Tropfen wird schon frühzeitig zum wärmen eingenommen. Zum Essen sind wir dann tatsächlich 50 Personen.

 

 

Es wird ein schöner Abend … nach dem Essen singt uns die 10jährige Französin ein Weihnachtslied vor … die Stimmung steigt. Ursula aus der Schweiz zupft die Saiten ihrer Gitarre, Noel aus England bringt sein Liederbuch ... zum Ende wird aus jedem Land der Overlander nicht nur ein Weihnachtslied gesungen.

 

 

 

 

Vier mal haben wir auf unserer Reise Weihnachten allein verbracht … wir können uns kaum noch erinnern. An diese schöne Feier und Gesellschaft werden wir noch sehr lange denken.

Auch am nächsten Tag reisen nur Wenige wieder ab … ein großes Lagerfeuer läßt uns noch einmal hier zusammen kommen.

Abschied nehmen … nein, die Meisten treffen wir im Parque Nacional Tierra del Fuego wieder. Auch hier geht uns das Feuerholz nicht aus.

 

 

Wir bleiben drei Tage im Nationalpark Feuerland. Der 63.000 ha große Park liegt an der chilenischen Grenze und am Beagle-Kanal … der südliche Teil ist für Besucher erschlossen. Wir wandern und laufen durch eine wunderschöne, natürliche Landschaft … entdecken wilde Orchideen auf feuchtem Boden und beobachten schnell schwimmende Ottern im kalten Beagle-Kanal. Wir haben Glück mit dem Wetter … Sonne und Regen wechseln sich ab, dafür keinen Wind.

 

 

 

 

Nach und nach löst sich die Gruppe auf. Einige bleiben noch im Park zum hiken, die Anderen zieht es zurück gen Norden. Wir machen noch einen Ausflug zum Gletscher Martial oberhalb der Stadt. Durchnässt und durchgefroren verbringen wir die Nacht auf dem Parkplatz unterhalb der Mittelstation … diesmal ohne Lagerfeuer in unserem warmen Auto.

 

 

Die nächsten drei Tage fahren wir mit den Holländern Marita und Paul von Ushuaia zum östlichen Beagle-Kanal. Vorbei am Lago Victoria und durch dichten Regenwald finden wir nach ca.80 km in wilder Landschaft ein sehr schönes Plätzchen direkt am Fluß. Das Land gehört zu der ältesten Estancia auf Feuerland … Haberton.

 

 

Am nächsten Tag melden wir uns bei dem kleinen Museum der Estancia an … hier sind Fotos und Dokumente des Engländers Thomas Bridges ausgestellt. Der britische Missionar versuchte mit seinem Sohn die bedrohten Indianer Süd-Feuerlands zu schützen und zu studieren. Sein Lebenswerk … ein Wörterbuch von Yaghan ins Englische... ist ebenfalls hier ausgestellt. Wer will, kann an einer Führung der Estancia teilnehmen.

Wir begnügen uns mit der wunderschönen Landschaft … fahren noch weitere 40km durch bergige Landschaft oberhalb des Beagle-Ufers entlang. Immer wieder haben wir tolle Blicke auf den Kanal … die gegenüberliegende Seite gehört zum chilenischen Süd-Feuerland.

 

 

Die Strasse endet bei der Estancia Moat … hier ist für uns nun wirklich der südlichste Punkt unserer Reise erreicht. Es ist schon ein schönes Gefühl, am Ende der Welt zu stehen und erst gegen Mitternacht den Sonnenuntergang zu erleben.

 

 

Den letzten Abend im Jahr verbringen wir wieder auf dem Gelände der Estancia Haberton … bei gutem Essen und einem schönen Lagerfeuer.

 

 

In diesem Sinne wünschen wir Euch Allen ein Gutes Neues Jahr … und noch viele, viele weitere gesunde Jahre, verbunden mit schönen Reisen.

 

Am Neujahrstag wird es voll auf der Estancia … auch die Feuerländer wollen das neue Jahr mit einem schönen Ausflug beginnen. Bevor es uns hier zu voll und laut wird, fahren wir zurück nach Ushuaia … lassen uns die nächsten 2 Tage mit Dauerregen begiessen.

Marita und Paul sind auf dem Weg gen Norden, wir stehen mit Silvia und Helmut, den Bayern, am Hafen … geniessen den Blick auf die umliegenden Berge, die Stadt und den Kanal.

 

 

Letzte Nacht haben wir unsere Webseite aktualisiert … jetzt geht es auch für uns wieder zurück gen Norden.

03.01.2017

 

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