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Reisebericht 199..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 22.12.2016

Chile/Argentinien    auf Feuerland von Porvenir bis Ushuaia

 

08.12.2016

 

Punta Arenas … wir haben die letzte Nacht direkt am Fährhafen gestanden, um heute mit der Fähre die Estrecho de Magallanes nach Feuerland zu überqueren. Es ist schon fast 500 Jahre her, als der Portugiese Fernando de Magallanes unter spanischer Flagge den Rio de la Plata durchforschte und sogar durchsegelte. Die Magellan-Straße galt jetzt als die Ost-West-Passage … sie trennt Feuerland mit dem südamerikanischem Festland.

 

 

Und schon wieder gibt es für uns eine Wiedersehens-Überraschung.… Doris und Siegmund, die mit Willis Grüner Minna zur Zeit unterwegs sind, sind mit an Bord der Fähre. Siegmund steht auf dem Oberdeck, um uns bei der Auffahrt zu filmen.

 

 

Wir kennen uns von La Paz in Mexico … dort standen wir für ein paar Tage, gemeinsam mit Amon und Willi, am Strand.

Beim Erzählen vergeht die Überfahrt nach Feuerland sehr schnell … bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir die bunte Hafenstadt Porvenir (Zukunft). Wir besuchen das historische Museum … erfahren über die Ausrottung der Indianer, über die Zeit des Goldrauschs, über die Entstehung der Stadt.

 

 

 

 

 

Auf der gut ausgebauten Schotterpiste Y71 fahren wir gemütlich die Bahia Inutil entlang … auch einige Radfahrer sind auf dieser Strecke unterwegs zum Fin del Mundo. Die Landschaft erinnert uns ein wenig an Schottland … nur die Schaf-Farmen sind hier erheblich größer. Wir beobachten ein paar Gauchos, die mit ihren Hunden über mehrere Tage die Schafe zusammen getrieben haben … die Lämmer bekommen heute ihre Schluckimpfung und eine Marke ins Ohr.

 

 

 

 

Am Ende der Bucht zweigen wir bei Onaisin auf die Y85 ab … unser Ziel ist ein Besuch bei den Königspinguinen im Parque del Rey. Vor wenigen Jahren hat sich hier eine kleine Kolonie dieser wunderschönen Pinguine angesiedelt … es ist einzigartig für ganz Süd-Amerika. Normalerweise sind die Königspinguine auf dem Eis in der Antarktis beheimatet … hier stehen die stattlichen Vögel ungewöhnlich auf einer grünen Wiese neben den Schafen.

 

 

Inzwischen ist die Zahl der Gruppe auf etwa 70 herangewachsen … es macht unglaublich viel Spaß, die Pinguine für eine lange Weile beobachten zu können. Sie stehen in ihrem Frack als würden sie miteinander diskutieren, die Heranwachsenden ickern sich untereinander, Einige gucken sehr verliebt, Andere gehen mit einander spazieren. Wir können uns kaum satt sehen … mit viel Fantasie läßt sich ihr Verhalten auf eine Gruppe von Menschen kopieren.

 

 

 

 

Nur ein paar Kilometer weiter übernachten wir neben einer Schutzhütte mit Blick auf die Bucht. Wir können es kaum glauben … zwei Radfahrer kommen ebenfalls zu diesem Übernachtungsplatz. Es sind die beiden Australier Sandra und Tim … zum ersten mal gesehen in Belize, das letzte Mal gesehen in Nicaragua nach einer Vulkan-Wanderung.

Claro … mit einem kräftigen Linsen-Eintopf und einigen '8-Hermanos' wärmen wir nicht nur die Beiden auf. Sandra und Tim übernachten in der Hütte … das Feuer, in dem nicht gut abziehenden Ofen, müssen sie leider schnell wieder ausgehen lassen.

 

 

Wir verabreden uns für den Lago Blanco. Unser kleiner Abstecher zur Estancia Cameron lohnt sich … verspielt wie in einem Märchen liegt der kleine Ort in einem wunderschönem Wildblumen-Meer.

 

 

Am Lago Blanco bleiben wir fünf Tage … Tim und Sandra kommen am 2.Tag auch angestrampelt. Gemeinsam geniessen wir eine schöne Zeit in dieser herrlichen Umgebung.

Der Wald um den See ist naturbelassen … vergleichbar mit dem Urwald im Reinhardswald, nur mit dem Unterschied, daß wir hier erlaubt und ungestört übernachten dürfen.

Wir beobachten die farbenprächtigen Ibisse auf den Feuchtwiesen, wir entdecken eine Vogelmutter beim Füttern ihrer Brut in einem kleinem Baumspalt, wir bestaunen den Magellan-Specht, wie schnell er sich eine neue Höhle gehackt hat.

 

 

 

 

Wir treffen weitere Radfahrer aus Italien und Spanien … unsere Vorräte gehen diesmal schneller zu Ende … so begeben wir uns auf den Weg nach Rio Grande. In Pampa Guanaco erkundigen wir uns bei der Policia nach dem Grenzübergang bei Bella Vista. Der Wasserstand des Rio Grandes sei zur Zeit niedrig … die Strecke ist frei gegeben. Zum Glück … wir hätten sonst ein paar hundert Kilometer Umweg fahren müssen.

Auf guter Schotterpiste durch die Pampa erreichen wir die chilenische Zollstation für die Ausreise … wenn jetzt der elektrische Schlagbaum funktionieren würde, wären wir innerhalb von 20 Minuten durch. Kein Problem … während der 30 Minuten Wartezeit surfe ich im offenen Netz der Zollstation.

 

Jetzt wird’s eng … die Brücke über den Rio Grande zur Einreisestation in Argentinien ist für uns wirklich zu schmal. Wir fahren durch den Fluß … Problem ist nicht der Wassersstand, es ist der weiche Kiesrand. Mit Volldampf und 4x4 bringt Sigo unseren Pummel auf die feste Piste zurück.

 

 

Das kleine Büro der argentinischen Zöllner ist knuffig warm … der junge Schäferhundwelpe pinkelt mitten ins Büro. Auch hier sind wir nach nur 20 Minuten fertig.

In Rio Grande halten wir uns nur einen Tag und eine Nacht auf … Städteleben ist uns nach so viel Natur einfach zu busy.

Wieder verlassen wir die Ruta 3 und begeben uns auf Schotterpiste … am Lago Yehuin verbringen wir vier Nächte am See auf dem Gelände einer alten Hotel-Ruine. Von hier ein dickes Dankeschön an Christa und Martin für diesen Super-Tipp.

 

 

Britta und Sebastian aus Trier haben wir am letzten Abend am Lago Blanco kennen gelernt … auch sie trudeln hier am Lago Yehuin ein. Das Wetter ist einigermaßen beständig … wir grillen und kochen gemeinsam am Feuer wie die Weltmeister.

 

 

 

 

Schon wieder geht eine schöne Gemeinsamkeit zu Ende … diesmal nur für ein paar Tage. Wir wollen uns in Ushuaia, am südlichsten Ende der Welt, zu Weihnachten wieder treffen.

Irgendwie graut uns langsam vor den vielen Verabredungen in Ushuaia, die unterwegs getroffen wurden.

 

Die Panaderia (Bäckerei und Cafe) in Tolhuin ist für schnelles WIFI und gute Backware bekannt. Hier geht nicht nur unsere Weihnachtspost ab … das Cafe ist voll besetzt von Reisenden aus der ganzen Welt.

Christian, der zufällig im gleichen Moment in der Heimat am Computer sitzt, gibt uns noch einen tollen Tipp … die Rundstrecke zu den Aguas Blancas. „Hi Christian, wir werden über die Fahrt erst im nächsten Bericht schreiben … zu viele, schöne Bilder“.

 

 

Wir verbringen noch zwei ruhige Tage am Lago Fagnano … heute geht es dann weiter, zur südlichsten Stadt der Welt Ushuaia. Hier werden wir ein paar Tage bleiben. 21.12.2016

 

 

Nach 1.501 Tagen und 108.935 Kilometern sind wir am

21.12.2016 am südlichsten Ziel unserer Reise angekommen.

 

Wir wünschen Euch Allen

ein friedliches Weihnachtsfest

und Alles Gute für das kommende Jahr!

 

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