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Reisebericht 198..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 15.12.2016

Chile   unsere erste Einreise nach Chile in Süd-Patagonien,

           Parque Nacional Torres del Paine, Puerto Natales bis Punta Arenas

 

 

29.11.2016

Die letzten 120 Kilometer von Ost nach West auf der argentinischen Seite … schon von Weitem können wir das Bergmassiv Cuernos del Paine der südchilenischen Anden erkennen.

 

 

Mit heftigem Seitenwind erreichen wir bald Cancha Carrera … hier wollen wir heute von Argentinien über die Grenze nach Chile einreisen.

 

Der Name „Schlangenland“ bestätigt sich mal wieder. Bei unserer ersten Einreise nach Argentinien fielen uns die langen Warteschlangen vor den Banken und an den Kassen in den Supermärkten auf … heute stehen mind. 100 Personen am Ausreise-Schalter vor uns und weitere 50 hinter uns. Wir brauchen doch nur einen Stempel … nach gestandenen 2 Stunden sind wir und das Auto ausgestempelt.

 

 

Es geht ein paar Kilometer durchs Niemandsland … keine 10 Minuten dauert die Einreise im chilenischen Grenzort Cerro Castillo. Die letzte Apfelsine müssen wir im Beisein von Frau Officer schälen und aufessen … die Schale bleibt hier.

Nebenan im Hotel können wir US-Dollars in chilenische Pesos umtauschen … der fast leere Kühlschrank wird im kleinen Tante-Emma-Laden ein wenig aufgefüllt. Endlich … freie Fahrt zum Parque Nacional Torres del Paine.

 

Wir entscheiden uns, mit dem Südteil des Parks anzufangen … auf der Schotterpiste Y200 geht es durch wunderschöne Landschaft. Immer wieder gibt es Haltepunkte mit fantastischen Ausblicken auf türkisblaue Fjorde und die Sierra del Torro. Da es schon spät ist, verbringen wir die erste Nacht noch außerhalb des Parks … versteckt auf einem Wald- und Wiesengrundstück mit Blick auf einen Wasserfall.

 

 

Torres del Paine … UNESCO-Biosphären-Reservat und ein Muss für jeden Chile-Besucher. 2.400 qkm wilde Berglandschaft, steil aufragendes Gebirge mit seinen Granit-Türmen ... eine für Patagonien außergewöhnliche Flora und Fauna machen diesen Park zu einem unvergesslichem Erlebnis.

 

 

 

Bei der Administracion besorgen wir uns ein Besucher-Ticket für die nächsten drei Tage … frei übernachten können wir an diversen, vorgegebenen Stellplätzen. Unser erster Besuch gilt dem Lago Grey. Teure Bootstouren (110 US$ p.P.) bis an den Gletscherrand finden bei jedem Wetter statt. Wir laufen am Südufer über eine lange Kiesbank, wandern ein paar Kilometer um eine Landzunge mit Blick auf hausgroße Eisschollen, die selbst bei bewölktem Himmel in einem fantastischem Türkisblau vor uns liegen.

 

 

 

Der nächste Tag beginnt mit Regen und starkem Wind. Die Wanderungen zu den Aussichtspunkten, die an unserer Strecke liegen, werden immer ungemütlicher … Einige lassen wir sogar ausfallen. Auch die Waschbrett-Piste wird immer schlechter … es sind die längsten und schlechtesten Strassen, die wir je in einem National-Park gefahren sind!!!

 

 

Wir stehen mit dem Auto auf einer Anhöhe … sehen, wie der starke Wind im Tal die Wellen über die Lagune und über die Straße peitscht. Hm … wir müssen da durch, sonst fegt es uns hier oben weg. Mit Vollgas jagd Sigo unseren Pummel die Waschbrett-Piste runter … in der offenen Talmulde beschießt uns der Sturm mit taubeneiergroßen Kieselsteinen, der Scheibenwischer packt gerade so die Wassermassen. Auf der anderen Seite angekommen, sind wir wieder im Windschutz eines Berges. Ein Blick in den Rückspiegel … zum Glück keine zerschossene Scheibe!

 

Unglaublich … das Wetter ändert sich schlagartig. Bei herrlichem Sonnenschein erreichen wir am Nachmittag die Wanderer-Basis Las Torres … von hier starten die Trekking-Begeisterten ihre mehrtägigen Wandertouren.

 

Auch für uns ist hier auf dem Parkplatz campieren erlaubt. Die Sonne beleuchtet am Abend die Wolken hinter den 2.200 bis 2.600 m hohen „Hörnern“ … sie haben diesem schönen Park den Namen gegeben.

 

 

Aber auch die Morgensonne ist nicht schlecht … gegen 6 Uhr läßt sie die Granitfelsen wie feuerrote Buntstifte erscheinen.

 

 

Wir sind keine Trekking-Freaks … fahren weiter entlang der Rio Paine bis hin zur Laguna Azul. Dicke Wolken gönnen uns heute nur den halben Blick auf das Gebirgs-Panorama … die Bleistiftspitzen sind wie abgeschnitten.

Wir machen eine kleine Wanderung vor dem nächsten Regen … beobachten Füchse und Kondore und entdecken seltene Blumen.

Die Campingmöglichkeit am Lago Azul ist zur Zeit geschlossen … schade, wir hätten hier gerne auf schöneres Wetter gewartet, um das komplette Spiegelbild des Cuernos del Paine in einem ruhigen Lago Azul sehen zu können.

 

 

Nach nur drei sehr abwechslungsreichen Tagen verlassen wir den grandiosen Parque Nacional Torres del Paine mit vielen schönen Eindrücken.

 

Schnurstracks fahren wir zur Hafenstadt Puerto Natales … wir geniessen jeden Kilometer auf der gut geteerten Carretera Austral.

Der Parkplatz an der Touristen-Information wird für die nächsten zwei Nächte unser Übernachtungs-Platz … wir stehen direkt am Ufer des Fjords Ultima Esperanza.

 

 

Die Stadt hat Flair … hinter alten vergammelten Blechfassaden befinden sich edle Restaurants, moderne Hotels und flippige Hostels. Direkt am Fjord gelegen ist die Stadt ein idealer Ausgangspunkt für Schiffsreisen zu den Gletschern, Touren zu den nicht weit entfernten National Parks. Wer bislang noch keine exclusive Trekking-Ausrüstung besitzt … kann sich spätesten hier in einem der „Edelschuppen“ ausstatten lassen.

 

 

 

Wir lassen die Geschäfte links liegen … bringen unsere alten, schmutzigen Sachen in die Wäscherei.

Unsere Beobachtungen am Fjord sind mal wieder sehr niedlich … Schwarzhals-Schwäne schwimmen mit ihren Jungen am flachen Ufer entlang. Wie aus einer Fähre kommen nach und nach die Kleinen unter den Flügeln der Alten herausgekrabbelt … oder lassen sich auf der Lookout-Ebene spazieren schippern.

 

 

Puerto Natales ist seit Grenzübertritt unsere erste chilenische Stadt … wenn auch sehr touristisch, es hat uns hier sehr gut gefallen.

 

Weiter geht es auf der Fin del Mundo … der Strasse zum Ende der Welt. Von der hügeligen Steppen-Landschaft können wir schon von Weitem auf die Estrecho de Maggalanes sehen. Ca. 25 Kilometer vor der nächsten Hafenstadt Punta Arenas suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen in dem riesigen Picknick-Park Chabunco … natürlich mit Blick auf und Beobachtungen an der Maggalan-Straße.

 

 

Am nächsten Tag fahren wir in die in die Stadt … Punta Arenas ist die größte Stadt im chilenischen Süd-Patagonien. Umstritten ist, ob sie nicht doch die südlichste Stadt der Welt ist. Auf jeden Fall war sie eine der wichtigsten Hafenstädte an der Magallanstraße ... Steinkohle-Abtransport, Einfuhr von Schafen, Rindern und Pferden und Anlaufhafen für die Klipper-Schiffe während des Goldrausches. Durch den Bau des Panama-Kanals verlor der Hafen seine Bedeutung … diente mehr oder weniger nur noch dem Schafwoll-Handel.

Uns dient Punta-Arenas in zwei Tagen als Fährhafen … wir werden von hier nach Porvenir auf Feuerland übersetzen.

 

Wir erkunden die Innenstadt mit ihrem Denkmal an Magallan und die Indianer, wir bestaunen die Villa der seinerzeit reichsten Schaffarmer Braun/Menendez, wir streifen entlang der Strandpromenade wo wir das Wrack des ersten eisernen Segelschiffes mit vier Masten liegen sehen, wir fahren zur Frei-Handelszone, um uns preiswert mit Lebensmittelvorräten einzudecken. Wir entdecken das Fahrzeug von Christa und Martin … unseren Reisefreunden aus Namibia.

 

 

Die Wiedersehensfreude ist großartig. Gemeinsam fahren wir zurück auf den Picknickplatz Chabunco … das muß ja schliesslich gefeiert werden.

 

Die letzte Nacht verbringen wir direkt am Fährhafen … hier gibt es am nächsten Morgen eine weitere Wiedersehens-Überraschung. 08.12.2016

 

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Unser nächstes Ziel auf Feuerland