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Reisebericht 205..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 23.02.2017

Chile 2  Von der interessanten  Isla Chiloe bis zu dem Seen- und Vulkangebiet nördlich von Puerto Montt

 

15.02.2017

Auf kurvenreicher Strecke fahren wir entlang des Lago Cucao …Cabanas, kleineZeltplätze sind voll von den chilenischen Sommerurlaubern belegt. Auch der Parque Nacional Chiloe ist von Wanderern gut besucht. Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter bis zur Bahia Cucao … an die fast unbewohnte Wildnis der Pacificseite von Chiloe.

Ein Schild vor einer Brücke hindert uns, noch weiter an den 20km langen Sandstrand zu fahren. Statt 18 Tonnen Zulassung für die Brücke heißt es auf dem Zusatzschild „Tonelada 2“. Hm, was für ein Unterschied, das ist ja weniger als ein normaler Pick-Up wiegt. O.K. … wir finden ein ruhiges Plätzchen am Rio Cipresal mit Blick auf Meer, Dünen und Brücke.

 

 

Wir beobachten schwere und noch schwerere Busse, die über die Bücke donnern. Wir gehen zu Fuß über die Gewichtsbremse. Auf der rechten Spurseite fehlt tatsächlich ein grosses Stück Balken im Belag … wir können hindurch bis auf das Wasser gucken.

Anstatt mit nur einem Kantholz das Loch auszubessern, bevorzugen es die Insulaner, zwei neue Verkehrsschilder aufzustellen und ein zubetonieren … ja so gemütlich sind die Chiloeten.

Wegen der starken Gicht und dem Salzgehalt in der Luft sind wir eigentlich mit unserem Plätzchen auf Distanz sehr zufrieden … wir bleiben drei Tage, wandern durch Dünen und am Strand.

 

 

 

 

Auch in Castro finden zur Zeit kulinarischen Festivals statt. Der Ort ist übervoll mit großen Reisebussen … für uns echt schwierig, einen geeigneten Parkplatz zu finden, um die architektonisch schöne Holz-Kathedrale zu besichtigen. Wir laufen zu den am Wasser gelegenen  bunten Stelzenhäusern … die Palafitos.

 

 

Die Stadt Castro, Hauptstadt der Isla Chiloe und drittälteste Stadt Chiles wurde immer wieder von Erdbeben zerstört … auch diese einfachen Phalhäuser der Fischer. Heute ist diese Gegend ein beliebter Touristen-Magnet … nicht nur als Fotomotiv. Einige der alten Palafitos wurden inzwischen zu schicken Hotels und Restaurants umgebaut.

 

 

 

In Dalcahue schlendern wir über den Artisan-Markt … auch hier könnte ich wieder bei einigen Wollprodukten zuschlagen. Wir begnügen uns mit ein paar frischgebackenen Käse-Empanadas. Da es ununterbrochen regnet, wir einen guten Kontakt für „Haus-Arbeiten“ in der Heimat benötigen, fahren für zwei Tage in die nördliche Stadt Ancud auf den Camping Arena. Der Preis für´s campen ist viel zu hoch … dafür ist die Verbindung mit dem Internet und die Aussicht auf die wunderschöne Steilküste super.

 

 

Auf der Halbinsel und gut geschützt am Canal de Chacao gelegen war Ancud einst die wichtigste Hafenstadt der Seefahrer für die Durchquerung der Magellanstraße und die Umrundung des Kap Hoorns. Heute ist es die Atmosphäre am Fischereihafen, Marktstände, Holzkirchen, Museen die uns trotz Regen für einen Bummel aus unserem Pummel ziehen. Aber nicht nur wir holen uns eine nasse Nase … auch Nese, Bruno, Britta, Sebastian und die Holländer von Valdes treffen wir hier im Regen.

 

 

Bevor wir die Insel Chiloe verlassen, machen wir noch eine interessante Rundfahrt zur Halbinsel Lacuy. Wir beschnuppern ein für hier typisches Erdfeuer … das Curanto. In einem Erdloch werden Steine auf einem Feuer erhitzt, diese werden mit feuchtem See-Gras abgedeckt. Darauf werden unterschiedlich, je nach Koch und Geschmack, Fleisch, Kartoffeln, Käse, Meeresfrüchte in verschiedenen Schichten zum Garen drauf gelegt. Das Ganze wird mit den riesigen Rhabarber-(Nalca)blättern abgedeckt. Mindestens zwei Stunden dauert die Schmorzeit. In unserem Fall sind es frische Muscheln mit Käse und Kartoffeln.

 

 

Wir fahren noch weiter bis zur Bahia Punihuil … wer noch keine Magellan-Pinguine gesehen hat, hat hier eine Chance. Bei Flut schippern die Holzboote die Touristen zu den vorgelagerten, kleinen Inseln.

Wir haben genügend Pinguine hautnah an Argentiniens Küste erlebt … bei dem ständigen Regen wird eh nur die Camera naß.

Wir verbringen die Nacht in dieser wunderschönen Bucht … bei Ebbe können wir uns am nächsten Morgen ziemlich nah an die Pinguine anschleichen.

 

 

Auch der Strand hat ein paar angespülte „Schönheiten“ aufzuweisen … wie kleine Kunstwerke liegen die Phelps (Seealgen) ausgestreckt auf dem Sand.

 

 

Zurück fahren wir wieder über Ancud … tanken günstig und fahren direkt zur Fähre nach Chacao. Wir haben Glück … die kleine Autoschlange vor uns setzt sich gerade in Bewegung und wir brauchen noch nicht einmal den Motor abzustellen. Keine Vorbuchung … bezahlt wird während der Überfahrt auf der Fähre. Nach 20 Minuten sind wir in Pargua auf dem Festland.

Zum Übernachten wollen wir heute nicht mehr weit fahren … wir finden ein verstecktes Plätzchen an der Bahia Pargua.

 

 

Es regnet am Nachmittag, es regnet die ganze Nacht … bei Regen fahren wir am nächsten Morgen weiter.

Heute ist Sonntag und bis zum Fischmarkt in Puerto Montt ist es nicht weit. Bevor die große Siesta beginnt, finden wir mit unserem Pummel tatsächlich in der Nähe einen geeigneten Parkplatz. Eine halbe Stunde später wäre ein Parken unmöglich gewesen.

Die Chilenen lieben ihre Miesmuscheln (Choritos), ihre Roh-Fisch-Salate (Cevice), ihre Algensalate (Cochayuyu), ihren Lachs (Salmon), ihre Krabben (Camarones), ihre Seespinnen (Centollas). Das Angebot dieser ausgefallenen Meeresfrüchte ist unglaublich … die Stände und die Restaurants sind sehr gut besucht.

 

 

 

Unser Kühlschrank ist jetzt mit geräuchertem Lachs (Zucht) bereichert. Wir fahren weiter gen Osten von Puerto Montt zum Parque Nacional Alerce Andino. Bequem fahren wir 28 km auf geteerter Straße bis zum Nordeingang bei Correntoso ... ob sich die Fahrt hierhin lohnt bei diesem Regen? Die Antwort steht auf den weißen bedruckten Zetteln, die an der Rangerstation fast an jedem Baum heften. „Demasiado humedad … CERRADO camino!“

Also … wieder Nix mit den Alerce-Riesenbäumen. Die Wanderwege im Park sind alle wegen zu viel Nässe geschlossen. Egal … wenigstens haben wir einen ruhigen Übernachtungsplatz gegenüber der Ranger Station unter den Bäumen. Und hier ist Nix mit ruhig … die Regentropfen fallen auch nach dem Regen laut und lange auf unser Pummeldach.

Ganz ungeschlagen geben wir uns am nächsten Morgen noch nicht … wir fahren ein paar Kilometer auf der Schotterpiste zum Park-Eingang und entdecken ein Prachtexemplar dieser seltenen, riesigen Bäume.

 

 

Mit diesem Foto haben wir ein wenig getrickst … der Baum ist abgesägt. Ein Foto hinauf in die 60Meter hohe Krone hätten wir eh bei diesem Regen nicht aufnehmen können. Die wenigen Alerce-Bäume (Anden-Lärchen), die es hier im Park und noch bei Chaiten im Pumalinpark gibt, sind bis zu 4.000 Jahre alt, zwischen 40 und 60 Metern hoch und weisen einen Durchmesser von bis zu vier Metern auf … gigantisch halt.

 

 

Zumindest hat sich heute der Regen eingestellt … die dicken Wolken hängen aber noch so tief, daß uns der Blick auf den naheliegenden Vulkan Calbuco nicht gegönnt ist. Zurück in Puerto Monnt halten wir noch für ein paar Fotos am Plaza de Armas … heute sind wir zur Abwechslung mal ein Reisebus und finden wieder einen guten Parkplatz direkt am Treffpunkt der Touristen. Wir sind auf der Suche nach einer Bronze-Statue … den ersten Deutschen Einwanderern wurde hier ein Denkmal gesetzt. Ein indegener Chilene zeigt den ersten Ankömmlingen (1852) den Weg in die unberührte Wildnis.

 

 

Wir werden von zwei jungen deutschen Radfahrern angesprochen... Anja und Radko aus Giessen und Berlin. Respekt … die Beiden sind von Alaska bis hierher gestrampelt … Ushuaia ist ihr Ziel!!! Wenig später gesellen sich die französischen Welt-Umsegler Denise und Jean-Claude zu uns … Stimmung und eine lustige Unterhaltung entsteht. Die Chilenen umlagern uns mit ihren Handy´s … wahrscheinlich sprengen wir gerade facebook.

 

 

Für uns geht es weiter gen Norden … auf Schotterpiste fahren wir am Ufer des Lago Llanquihue, passieren die Orte Puerto Varas und Frutillo (Erdbeerhausen). Auch diese Orte haben deutschen Hintergrund … Schwarzwaldhäuser, Strassenschilder versetzen uns buchstäblich in unser Alpenländle in der Heimat.

 

 

In Frutillo folgen wir einem Schild „Stellplatz für Wohnmobile“ … tatsächlich sprechen die Besitzer deutsch.

Wir umfahren den zweitgrößten See Chiles bis Cascades … hier wollen wir zu den bekannten Wasserfällen wandern. Was für ein „Glück“ … auch hier ist die Zufahrt zu dem Wanderweg geschlossen. Auch wenn wir jetzt nur noch wenige Kilometer vom Bilderbuch Vulkan Osorno entfernt sind, die neue Straße wunderbar geteert ist … bei diesem wolkenverhangenem Himmel fahren wir keinen Kilometer weiter.

Wir suchen und finden einen Campingplatz am nächsten See … am Lago Puyehue. Das Wetter passt sich dem Wetterbericht an … kein Regen und heisse Temperaturen für die nächsten Tage.

 

 

Obwohl wir noch nicht einen einzigen Vulkan in dieser Vulkangegend gesehen haben, werden wir morgen einen Abstecher nach Argentinien fahren.

Der Paso Cardenal Samore ist auf geteerter Straße und „nur 1.308m“ Höhenbewältigung einer der einfachsten Andenpässe. Mehr hierüber im nächsten Bericht.

23.02.2017

 

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