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Reisebericht 187..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 13.08.2016

Argentinien   Über den Questa del Obispo, über die Weinroute von Cachi nach Cafayate, Amaicha

 

02.08.2016

Kleine Welt!

In Salta machen wir noch die Bekanntschaft mit dem Argentinier Alix. Er reist mit seiner Freundin in einem Geländewagen … geschlafen wird in einem Dachzelt. Die Beiden haben sich ein Projekt vorgenommen. Auf ihrer Reise gehen sie in Schulen und Vereine … machen Aufklärung über Umweltschutz und Recycling. Ihr Auto ist voll mit handgefertigten Gebrauchsgegenständen … Alle gefertigt aus Weg-Werf-Materialien. Wir bestaunen die vielfältige Kollektion … Taschen, Portemonaies, Brillen-Etuis, Utensilos, Babylätzchen usw. Wir entdecken ein Diary … innen bestückt mit schönem Umweltpapier, außen eingeschlagen in eine alte Landkarte. Es ist eine Deutschlandkarte ... auf der Rückseite entdecken wir unsere Heimatorte Kassel und Hofgeismar. Ups … wir kommt diese Karte nach Argentinien und ausgerechnet wir entdecken dieses kleine einmalige Notizbuch.

 

 

Wir fahren von Salta gen Süden auf der RN68 … diese Strecke sind wir schon einmal in die nördliche Richtung gefahren. In El Carril biegen wir auf die Nebenstrecke RP33 ab. Die ersten Kilometer führen auf geteerter Landstraße durch eine fruchtbare Gegend … Tabakanbau. Zur richtigen Jahreszeit hätten wir die Tabakfelder gesehen … jetzt, im Winter, sind sie abgeerntet.

Ab Molino de Gongora wird es staubig … wegen Straßenarbeiten führt unsere Strecke für ein paar Kilometer durch ein trockenes Flußbett. Der Untergrund ist fest … in der Regenzeit möchten wir hier nicht durchfahren müssen. Zurück, auf der eigentlichen Straße, wird es jetzt stellenweise nur noch einspurig … die überhängenden Felsen machen den Weg noch enger.

 

 

Wir überqueren noch einmal den Fluß auf einer 3m schmalen Stahlbrücke … ab jetzt wird die Piste wieder breiter.

 

 

Langsam klettern wir den sehr kurvenreichen Cuesta del Obispo hinauf … die Farben und die Aussicht auf das umliegende Gebirge sind atemberaubend. Bei Gegenverkehr halten wir Masse Staubs jedoch die Luft an … kurbeln ganz schnell die Fenster zu.

 

 

 

Oben angekommen erreichen wir den Parque Nacional Los Cardones … die Straße ist neu geteert und führt uns schnurstracks durch einen Teil des 65ha großen Parks. Tausende von Kandelaber-Kakteen wachsen auf dem steinigen Boden … bis zu 10m hoch können sie werden.

 

 

 

 

Wir erreichen die Ruta 40 … diesmal ist sie bis zu unserem Übernachtungsziel Cachi geteert. Wir bleiben zwei Tage auf dem Camping Municipal … Cachi selbst statten wir einen Besuch zu Fuß ab. Der Plaza mit seinen netten Cafes, Restaurants und Artesan-Shops ist gut besucht … die Eisdiele können wir sehr empfehlen. Auch die Kolonialbauten um dem Hauptplatz sind gut erhalten … der kleine Ort bietet eine nette Atmosphäre.

 

 

 

Ab Cachi nennt sich die Ruta 40 auch die „Weinroute“ … eigentlich verdient sie den Namen Staubpiste. Die ersten Kilometer sind streckenweise nur einspurig … manchmal führen sie fast durch die Höfe der wenigen Anwohner.

 

 

Die Kleinbauern leben von Schaf- und Ziegenhaltung, Gemüse- und Obstanbau … auch können wir vereinzelt die ersten Wein-Rebstöcke in den Gärten sehen.

Kunstvolle Webarbeiten werden in den wenigen Ortschaften angeboten.

Die Idee … einen Webstuhl auf eine alte Landmaschine zu bauen fanden wir sehr praktisch.

 

 

Die Orte Seclantas, Molinos und Angastaco lassen wir nach kleinen Abstechern hinter uns liegen … die Quebrada de la Flecha und ihre bizarren Felsformationen beginnen. Die Schlucht ist unbeschreiblich … hinter jeder Kurve sehen die Gesteinsformationen und Verwitterungen nochmals beeindruckender aus.

 

 

 

 

 

Die vielen, vielen Fotoaufnahmen lassen es spät werden … kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die Weinstadt Cafayate.

 

 

Wir bleiben fünf Tage auf dem Camping Luz y Fuerza … auch von hier ist es nicht weit zu Fuß in die Innenstadt. In Cafayate spielt sich der Tourismus in den Bodegas und Vinotheken ab … 60 Millionen Liter Torrontes-Wein werden in den umliegenden Gross-Bodegas jährlich abgefüllt.

Wir machen einen Abstecher von 50km durch die Schlucht de la Conchas … diese gigantische Landschaft ist eine Mischung aus Monument-Valley und Grand-Canyon.

 

 

 

 

Bei herrlichem Sonnenschein geht es auf der geteerten Ruta 40 weiter gen Süden. Rechts und links liegen die großen Weingüter in der prallen Sonne auf 1.600m Höhe … bessere Voraussetzungen kann es für guten Wein kaum geben.

Unterwegs besuchen wir die am Berg liegende Ruinenstätte der Quilmes-Indianer. Gebaut wurde diese Festung vor ca. 900 Jahren … 5.000 Menschen lebten hier im Schutz vor den Inkas und anderen Indianervölkern.

 

 

 

 

Einen weiteren Halt machen wir in Amaicha del Valle … der Ort wird nach wie vor von der indigenen Bevölkerung regiert. Zu Kolonialzeiten hatte es eine kleine Gruppe Indianer gegen die Spanier geschafft, ihre Grundbesitze zu erhalten. Konflikte wegen des Land-Eigentums gab es über hunderte von Jahren. Erst vor zwei Jahrzehnten hat es die indigene Gemeinde geschafft … ihr Land kann kein Argentinier oder Ausländer kaufen. Die heutige Hauptattraktion in Amaicha ist einmal im Jahr das Pacha-Mama-Fest (Mutter-Erde).

Wir besuchen das in moderner Stein-Architektur gebaute Pacha-Mama-Museum. Es gibt eine sehr beeindruckende Mineralien-Ausstellung und Funde aus der Gegend.

 

 

 

Nach diesem Abstecher gibt es für uns eine Entscheidung zu treffen … zurück zur Ruta 40 oder weiter durch die Sierra Aconpuija.

Wir nehmen die Sierra … darüber mehr im nächsten Bericht. 08.08.2016

 

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