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Reisebericht 215..........Fotoalben (2) am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 16.06.2017

Chile 4     Die Region Atacama mit ihren Minen, Wuesten, Sternwarten und Ruinen

 

05.06.2017

Alles erledigt … mit einem leeren Schmutzwäschekorb und einem vollen Gastank läßt es sich angenehm aufbrechen.

Wir sind wieder an der Küste … an der schönen Bahia Inglesa mit Blick auf die gleichnamige Stadt, haben wir eine ruhige Nacht verbracht.

 

Ein paar Kilometer weiter besuchen wir die Badestadt Caldera. In den Sommermonaten sind die beiden Orte von den Chilenen ausgebucht … feinster Sand, ruhiges Wasser bieten angeblich die schönsten Strände Chiles.

Die vorgezogene Bucht ist auch gleichzeitig ein geschützter Hafen für die vielen Fischerboote. Die Erz-Verladung aus den umliegenden Minen gibt es von Copiapo nach Caldera nicht mehr … die Anlieferung per Eisenbahntransport zu diesem Hafen wurde eingestellt. Übrigens fuhr auf dieser Strecke die erste Eisenbahn Chiles überhaupt.

 

 

 

Auch unser nächster Anlauf ist nur wenige Kilometer entfernt. Da laut Wetterbericht für Mittwoch starker Regen in der gesamten Atacama-Region angekündigt ist, wollen wir unbedingt noch heute zu unserem nächsten Ziel … zur stillgelegten Kupfer- und Gold-Mine San Jose. Wir wissen, daß Besichtigungen dort nur von Donnerstag bis Sonntag möglich sind … wir haben Respekt vor dem ungewöhnlichen Regen.

Auf geölter, fester Piste fahren wir ca. 30 Kilometer in die Wüste hinein … Wüste, soweit das Auge reicht. Außer niedrigen Büscheln und Strommasten wächst und steht hier Nichts.

 

 

Die letzten 2km gehen über eine etwas rumpelige Schotterpiste bergan zur Mine San Jose. Der Name, dieser Mine wird Niemandem von Euch etwas sagen … aber vielleicht erinnert sich der Ein oder Andere an die Überlebens- und Rettungs-Aktion von 33 verschütteten Bergleuten im Jahre 2010. Auch wir hatten damals die dramatische Bergung am 70. Tag nach der Verschüttung im Fernsehen miterlebt … für uns stand der Besuch dieser Mine schon lange auf dem Reiseplan.

Wir erreichen das Minengelände … der Schlagbaum ist wie geahnt verschlossen. Tatsächlich lebt hier ein Mitarbeiter, der uns dennoch freundlicherweise die Schranke öffnet. „Den Mirador dürfen wir besichtigen … nur eine ausführliche Tour sei heute nicht möglich“.

 

Wen es interessiert … oder wer sich erinnern möchte:

hier mal ein paar Daten über das Unglück mit der erfolgreichen Rettung nach 70 Tagen

05. August, 1.Tag

Die Mine bricht nach einem Erdrutsch zusammen und begräbt 33 Bergleute in 700m Tiefe. Familienangehörige treffen nach und nach ein und fragen nach Neuigkeiten. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt sagen, ob es Überlebende gibt.

09. August, 5.Tag

Der Präsident trifft ein und bespricht sich mit den Rettungsteams, Bohrungen werden angeordnet.

11. August, 7.Tag

120 Stunden sind vergangen und es gibt noch keine Lebenszeichen.

14. August, 10.Tag

Die Bohrungen eines Zugangs gehen bei einem täglichen Speed von 80-100m voran … zusätzlich laufen zwei Sondierungs-Bohrungen zu dem Schacht, in dem die Minen-Arbeiter vermutet werden.

 

 

19. August, 15.Tag

Die Familienangehörigen werden ungeduldig und aufgebracht … die Chancen sinken von Tag zu Tag.

21. August, 17.Tag

Ein Sondierungs-Bohrer erreicht die vermutliche Aufenthaltskammer.

 

 

22. August, 18.Tag

An einem der Bohrköpfe ist ein Zettel befestigt mit der überraschenden und erlösenden Nachricht  „Estamos bien en el refugio los 33“ ...  uns 33 geht es gut im Schutzraum“.

Staatspräsident Sebastian Pinera liest diese Nachricht persönlich vor.

24. August, 20.Tag

Die Bergung wird ab jetzt noch mindestens zwei bis drei Monate dauern.

Nachrichten und Informationen an die Familien wurden auf dieser Tafel bekannt gegeben.

 

 

26. August, 22.Tag

Die Verständigung mit den Verschütteten ist möglich, Lebensmittel und wichtige Versorgung kann auf den Weg gebracht werden. Bisher hatten sich die Bergleute mit dem Kühlwasser der Fahrzeuge versorgt … die Vorräte aus dem Schutzraum wurden eingeteilt: 1 Löffel Fisch, 1 halber Keks und 1 halbe Tasse Milch alle 2 Tage.

29. August, 25.Tag

Die Bergleute können mit Ihren Familien telefonieren … die Stimmung sei wieder gut, wir sind stark und werden durchhalten … und das bei 80 prozentiger Luftfeuchtigkeit.

18. September, 45.Tag

Die Bergleute feiern unter Tage den chilenischen National-Feiertag … doch die schwierige Rettung steht immer noch aus. Die Frage ist „wie?“

Drei Großbohrgeräte kommen zum Einsatz … verschiedene Techniken, um entsprechend große Bohrlöcher für einen Transport in einer Kapsel zu erreichen.

09. Oktober, 66.Tag

Das deutsche Gerät vom Typ Schramm T-130 hat den Durchbruch als Erstes geschafft. Die Bohrungen für den 700 Meter tiefen Rohr-Tunnel sind abgeschlossen.

 

 

12. Oktober, 69. Tag

Die Bergungskapsel Felix2 erreicht die Kammer bei den Bergleuten ... der Vorarbeiter Florencio Avalos kommt nach 35 Minuten Transport als erster geretteter Minenarbeiter nach 69 Tagen Ungewissheit ans Tageslicht. Die ganze Welt feiert diesen Erfolg und bibbert mit, für die Rettung der noch 32 Kollegen.

 

 

13.Oktober, 70. Tag

Bei aller Freude, die Bergungen müssen bei größter Sicherheit weiter gehen … es darf kein Fehler passieren. Ca. alle 35-40 Minuten gelingt eine weitere Rettung. Der Dienstvorgesetzte Luis Urzua besteigt als Letzter die Kapsel … und wird  nach nur noch 28 Minuten als der 33. Held bejubelt.

1.700 Journalisten waren seinerzeit vor Ort … haben über diese einmalige Rettungsaktion und die tapferen Menschen berichtet. Wir sind heute bei unserem Besuch in der Mine genau so ergriffen, wie vor sieben Jahren.

 

 

 

Am Nachmittag fahren wir wieder zurück zur Ruta5 … wenige Kilometer nördlich von Caldera finden wir einen wunderbaren Übernachtungsplatz in einem „Steinfiguren-Zoo“. Auf mehreren Quadratkilometern liegen hier kreuz und quer riesige, verwaschene Sandstein-Gebilde … in Einigen kann man mit viel Phantasie tatsächlich Köpfe von Tieren erkennen.

 

 

Wir bleiben, bis der angekündigte Regen fällt. Pummels Scheibenwischer müssen mehr für den Küstennebel herhalten, als für den Regen, den wir abbekommen. Was wir aber sehen können … es muß ein sehr starker Regen bereits vorausgegangen sein. Hier, im nördlichen Teil der Region Atacamas, regnet es so gut wie nie … die Atacama-Wüste nannte sich bisher „die trockenste Wüste der Welt“. Die Ortschaften sind auf derartige Wassermassen, die an einem Tag die Wüstenberge runterkommen, nicht vorbereitet. In Chanaral hat man vorgebeugt … erdige Dämme sollten das Wasser zum Meer hin umleiten. Die gesamte Stadt war anschliessend rutschig und rotbraun verschmiert … unser Pummel war schon lange nicht mehr so schmutzig. Die Erd-Strasse zum P.N. Pan de Azucar ist inzwischen gesperrt … wir bleiben auf der Ruta 5 und biegen weiter nördlich ab nach Taltal. Hier hat man sich nach den ersten Regen-Erfahrungen vor zwei Jahren mit Sandsäcken vorbereitet ... das Wasser konnte umgeleitet werden.

 

 

Allerdings wurden auch wir umgeleitet … die Küstenstrasse gen Norden wurde von der Polizei gesperrt und wir können sie nicht befahren. Zwischen den vielen roten Sandsäcken fühlen wir uns in Taltal nicht wohl … wir fahren wieder zurück und bergauf zur Ruta 5. Es regnet nicht mehr, der Himmel klart auf …. dafür wird es inzwischen dunkel. Viele LKW´s sind noch unterwegs … ausgerechnet jetzt beginnt eine 50 km lange Baustelle. Auch nach der Baustelle müssen wir immer noch weiter fahren, ob wir wollen oder nicht … ein Anhalten auf dem aufgeweichten Strassenrand ist nicht möglich. Die einzige Tankstelle an dieser Strecke steht total unter Wasser … Keiner will in diesem Schlamm steckenbleiben.

Der Himmel hat sich inzwischen in ein unglaubliches Rot verwandelt. Zum Glück fahren Alle langsam … wir erleben einen der schönsten Abendhimmel, den wir je während der Fahrt gesehen haben.

 

 

 

Gegen 21.00 Uhr finden wir auf 1.900m Höhe ein geteertes Parkplätzchen. Nach einem Schlaf wie ein Murmeltier erwachen wir sehr gut ausgeschlafen am nächsten Morgen … wow, die Anden in der Ferne sind weiss. Was hier als Regen runter kam, ist in den über 4.000 m hohen Bergen als Schnee „gelandet“. Für uns über hunderte von Kilometern ein schöner Anblick … problematisch jedoch für die dort lebenden Menschen, die Truck-Fahrer und einige Touristen-Fahrzeuge, die zur Zeit in den Anden unterwegs waren.

 

 

Wir haben unglaublich schönes Wetter … die Sonne bruzzelt nur so vom Himmel, als hätte es hier nie geregnet. Sogar die Zufahrten zu den alten Salpeterstätten sind schon wieder so gut wie abgetrocknet. Wir besuchen den Friedhof der Oficina Chile … hier finden wir auch einige Grabstätten mit deutscher Widmung.

 

 

 

In der Oficina Alemania können wir noch nicht herum laufen … hier gibt es noch nasse Füsse. Kein Problem … wir werden weiter nördlich noch einige Salpeter-Städte besuchen.

Unsere gemütliche Fahrt geht heute bis zur Wüstenhand Mano del Desierto … geschaffen von dem Künstler Mario Irrarazabal. Die Hand scheint neu gestrichen … auf jeden Fall ist sie frei von Graffitis und wir haben unglaublich viel Spaß bei diversen Foto-Shootings mit Daniel und Rico aus Venezuela, mit drei Jungs aus der Türkei und mit der Polizeikolonne, die wir gestern noch beim Unwetter-Einsatz in Tatal getroffen haben.

 

 

 

Am nächsten Tag machen wir einen Versuch, uns mit Louis in seiner Werkstatt in Antofagasta zu treffen. Louis ist unter den Overlandern als sehr guter und netter Mechaniker bekannt … das können wir nur bestätigen. Louis kommt zeitgleich mit uns vor seinem weissen Werkstatt-Tor vorgefahren … als er unseren grünen Pummel unterwegs entdeckte, war ihm klar, daß wir zu ihm wollen.

Seit einiger Zeit knarrt und knättert es während der Fahrt unangenehm laut in der Fahrer-Kabine. Sigo fragt Louis, ob ein Besorgen und Austauschen der Kabinen-Stoßdämpfer möglich wäre … um 18.00 Uhr sind zwei Neue besorgt und eingebaut!!!

Wir können in der Werkstatt-Halle übernachten … die spanische Familie Ingrid, Ihr Mann und ihre drei Mädchen stehen bereits in der Garage. Es sind Reisefreunde von Louis und seiner Familie. Gemeinsam verbringen wir Alle einen unvergesslichen schönen Abend ... dreisprachig zwischen Werkzeug und Autos. Was ich sonst nie vergesse aber heute, an diesem lustigen Abend … zu fotografieren!

 

 

Es ist Samstag … wir erinnern uns an eine Notiz, daß an jedem Samstag das Observatorium Paranal zwei kostenlose Führungen anbietet. Die um 14.00 Uhr könnten wir schaffen. Diesmal haben wir keine Voranmeldung … die 130km zurück sind schon allein wegen der imposanten Wüstenlandschaft lohnenswert. Innerhalb von drei Stunden fahren wir von null auf 2.300 Meter Höhe … die Tanknadel bewegt sich diesmal viel schneller auf die linke Seite. Gegen 12.00 Uhr erreichen wir die Schranke von der ESO-Station. Vor uns liegt die Basis der Mitarbeiter … noch weitere 300m höher das Observatorium.

 

 

Am Kontrollhäuschen gibt man uns tatsächlich zwei Anmelde-Formulare für heute … aber das alte, grüne Auto darf nicht hinauf auf den Berg … die Luft muß sauber bleiben.

Hm … wir diskutieren nicht, Hauptsache eine Besichtigungstour. Wir bekommen einen Lift von einem Pärchen, die sich in Antofagasta ein Tourbus-Taxi gemietet haben. Super … ruck-zuck sind wir mit allen Anderen Fahrzeugen auf 2.600 m Höhe. Wow … allein die Fahrt und die Ausssicht hier hoch sind bombastisch. Wir sind über einer Wolkendecke... diese öffnet sich so gut wie nie!

 

 

In zwei geführten Gruppen (englisch und spanisch) stehen wir vor den vier riesigen silbern blitzenden „UFOS“ … den Kuppeln des Paranal-Observatoriums. Es sind vier genau gleiche Teleskope … nur die Namen unterscheiden sich. Gleich, damit die VLT (Very Large Telesope) kombiniert werden können. Dazu kommen noch drei weitere kleine Spiegel, die bewegt und ebenfalls mit den vier Großen in Verbindung gebracht werden können. Dadurch ergibt sich eine gesamte Auflösung eines 200qm großen Spiegels. Durch diese Kombination ist die bisher größte Zielweite und Genauigkeit erreicht worden … der Mann im Mond sollte jetzt besser nicht mehr nackt umher laufen.

 

 

 

Aber die Astronome sind keine „Spanner“ … sie sind auf der Suche nach dem Ursprung des Universums und weiteren Galaxien. Forscher können sich bei ESO bewerben und nach Aufnahme-Voraussetzungen kostenlos mit den möglichen Beobachtungsdaten arbeiten. Auch in Europa (z.B. München) sitzen die Astrologen an ihren Computern und arbeiten mit dem von hier erhaltenen Daten-Material. Das Alles können wir uns ja noch ganz gut vorstellen … aber wie man so eine Technik entwickelt, konstruiert, wie sie funktioniert ... das ist und bleibt für uns unbegreiflich.

 

 

Die Entwicklung geht noch weiter … nur wenige Kilometer von hier entfernt, entsteht in den nächsten Jahren auf dem Cerro Armazones ein 40m Durchmesser großer Spiegel. Das wird das größte optische Teleskop überhaupt. Die Gegend ist hier für die Teleskope optimal. Im Umkreis von ca. 100 Quadratkilometern gibt es keine Städte … somit keine Licht-Beeinflussung. Selbst Autofahrer müssen bei Erreichen der Observatorien auf das Standlicht zurückschalten … auch campieren ist in letzter Zeit nicht mehr in unmittelbarer Nähe erlaubt. Wir fahren runter auf 2.000 Meter … verbringen eine sternenklare, kalte Nacht am Fuße des Cerro Paranal.

Immer wieder beobachten wir den fantastischen Sternenhimmel … gegen 2.00 Uhr morgens sehen wir etwas wirklich Außergewöhnliches. Es bewegt sich sehr, sehr langsam und leuchtet viel größer und stärker als ein Stern.

 

 

Was es ist, bzw. war, können wir nicht sagen … vielleicht war es ein UFO, welches diesmal uns beobachtet hat.

Noch immer beeindruckt von den „UFOS“ fahren wir am nächsten Tag zurück nach Antofagasta. Bevor wir uns zum Wahrzeichen der Stadt begeben, machen wir einen Mittags-Stop an den Ruinen einer alten Silberschmelze. Die Produktion ist schon viele Jahre eingestellt … die riesige Fabrik dem Verfall überlassen. Mit dem Bau des Casinos und eines Hotels direkt gegenüber gab es Sponsoren … die Mauern wurden teilweise restauriert und auf dem Gelände entstand ein Museum. Interessant waren für uns die auf dem Grundstück ausgestellten Mineral-Steine aus der Gegend Antofagastas.

 

 

Nördlich von Antofagasta liegt das natürliche Wahrzeichen der Stadt … La Portada. Die Sonne scheint am Nachmittag günstig auf das vorgelagerte Felsentor im Meer … wir erkennen tausende von Seevögeln, die auf dem Haupt des Felsen dicht aneinander shieten und schnattern.

 

 

Auf dem großen Parkplatz können wir hier ruhig übernachten … bevor unsere Fahrt am nächsten Tag schon wieder weitergeht. Nach ein paar Kilometern auf der Ruta 1 fahren wir über die B400 wieder landeinwärts zur Ruta 5. Wow, was für eine tolle Strecke … die Mineralien in den Bergen erscheinen in der Sonne so sehr bunt und farbenfroh, daß es schon fast unecht aussieht.

Das gesamte Gebiet ist eingezäunt und gehört den Minen-Gesellschaften. Auf den Strassen sind auch fast nur LKW`s unterwegs … sie transportieren die gewonnenen Sulfate und Mineralien über lange Streckenauf der Ruta 5. Lange Strecken, bzw. Höhen von über 4.500m müssen die heutigen Dieselloks überwinden … sie transportieren ihre Wagon-Ladungen über die Anden bis nach Bolivien … schnauf … schnauf.

 

 

Wir sind auf dem Weg zum Eisenbahn-Museum in Baquedano … ein paar Kilometer vorher machen wir noch eine sehr schöne Entdeckung. Ein riesiger Geoglyph ist von der Strasse aus auf einem Berg zu sehen. Leider können wir nicht dorthin laufen … beim heran zoomen mit der Camera können wir jedoch gut erkennen, daß die Linien der übergroßen Figur aus gestapelten Steinen bestehen. Wie alt?

 

 Pos. S 23.36481° W 69.89876° Gesamtfoto der Figur im Album

 

Der kleine Abstecher zum Eisenbahn-Museum lohnt sich … auch wenn wir in dem Lok-Schuppen jeden Moment damit rechnen müssen, daß uns Etwas auf den Kopf fällt. Wir sind von den rostigen Damprössern total begeistert … schade, daß das Geld für eine Erhaltung, bzw. für eine Restaurierung fehlt.

 

 

Auch am nächsten Tag stolpern wir durch ein Feld voller Ruinen … wir besuchen die ehemalige Salpeterstadt Chacabuco.

Salpeter wird für die Herstellung von Dünger und auch für Schiesspulver benötigt. Den natürlichen Rohstoff dafür bietet die trockene Atacama-Wüste zur Genüge. Mitte des 19. Jahrhunderts trauten sich tausende von Menschen in diesen klimatischen Verhältnissen, wo es kaum Lebewesen gibt, einige Städte aufzubauen … sie versuchten ihr Glück mit diesem „Weissen Gold“. Der Export florierte … Europa, Asien und Afrika profitierten von besseren Ernte-Erträgen. Nur mit dem Dynamit war es bald vorbei … in Deutschland wurde während des ersten Weltkrieges das künstliche Nitrat entwickelt.

Das Ende des grossen Salpeterbooms war abzusehen … heute ist nicht nur Chacabuco als Geisterstadt zu besichtigen.

 

 

 

Nach der Besichtigung fahren wir weiter nach Maria Elena … Maria Elena ist eine Minen-Arbeiter-Stadt von heute. Die Aufteilung der Stadt erinnert sehr an die Geisterstadt Chacabuco von damals. In der Nähe von Maria Elena liegt mitten in der Wüste der Balneareo Coya … gespeist wird diese kleine Oase vom Rio Loa, der tatsächlich das ganze Jahr über Wasser führt. Es gibt einen Gemeinde-Campingplatz und die netten „Pampalinos“, aus Maria Elena kommen hier her zum Grillen zum Baden.

Wir bleiben drei Tage hier … die vielen, vielen Erlebnisse der letzten Tage müssen erst einmal verarbeitet werden.

Von hieraus einen herzlichen Gruß an Christa und Peter … die Beiden waren vor genau einem Jahr auch für ein paar Tage hier. 16.06.2017

 

 

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