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Reisebericht 213..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 23.05.2017

Chile 4    Ruta del Mar, R.P. Chinchilla, überschwemmte Orte, verschneite Anden,

              wieder Ruta del Mar, Wallfahrtsort Andacollo, Petroglyphen im Valle del Encanto, Valle del Elqui

 

Limache, 13.05.2017

Aufbruch … nach fast einem Monat auf ein und dem selben Campingplatz packen wir zusammen. Schnell noch Einkaufen, Tanken und den Gastank auffüllen … dann geht’s auf direktem Weg an den Pacific.

Nördlich von Concon passieren wir ein paar noble Küstenorte … einige der chicken Beachhäuser würden uns auf Anhieb auch gefallen. Trotz „Ausschau“ finden wir am ersten Tag keinen geeigneten Stellplatz direkt am Meer … entweder sind Verbotsschilder für Camper aufgestellt oder aber die möglichen Plätze sind direkt vor den Wohnhäusern.

 

 

 

An der Autopista Ruta 5 (mit Blick aufs Meer) finden  wir direkt hinter einer Copec-Tanke einen Plaza Servicios … hier stehen wir ruhiger und es gibt sogar heisse Duschen.

Die Sonne versinkt im Meer … das kräftige Abendrot kündigt eigentlich schönes Wetter für den nächsten Tag an. Aber es kommt immer anders als man denkt und bei dem wolkenverhangenen Himmel am nächsten Morgen haben wir überhaupt keine Lust aufzustehen. Gut, daß Sonntag ist … somit ist die Stunde länger schlafen genehmigt.

Auf der Ruta del Mar fahren wir weiter gen Norden … folgen ein paar Eintragungen aus unserem Navi-Programm.

Der Ortsname Los Vilos hört sich gut an. Die Klippen und die Aussicht sind schön, Stellplätze gibt es zur Genüge … leider so vermüllt, daß es (uns) stinkt.

 

 

Auch das Cobre- (Kupfer) Museum scheint schon länger geschlossen zu sein … bleibt uns ein Spaziergang zur Lagune und ans Meer.

 

 

 

Wir verlassen die Küstenstrasse und begeben uns landeinwärts. Steil und kurvenreich geht es in die Berge … die Bäume werden immer weniger, dafür gibt es viele stachelige Kakteen.

 

 

 

Was uns auffällt, sind am Strassenrand die unzähligen Stein- und Erdrutsche … es muß in letzter Zeit sehr viel geregnet haben.

 

 

Auch der am Berg dicht besiedelten Stadt Illapel sieht man den heftigen Regen an … rotbraun verschmierte Straßen machen die Stadt noch häßlicher. Ohne die Stadt zu besuchen fahren wir weiter in Richtung Reserva Nacional Chinchilla … überflutete Straßen lassen uns nichts Gutes erwarten.

 

 

Tatsächlich ist wegen der aufgeweichten Wanderwege der Parque Chinchilla für 3 weitere Tage geschlossen. Der freundliche Guardaparque läßt uns für eine Nacht auf dem festen, geschotterten Parkplatz außerhalb des Parkes stehen. Zum Glück machen wir auch hier unsere Tierbeobachtungen.

Bei Chinchilla denkt man sofort an kuschelige Edelpelze … genau dafür wurden Millionen der kleinen Nagetiere getötet und die weichen Felle nach Europa versandt. Hier im Reserva Nacional Chinchilla befindet sich das Einzige Rückzugs- und Schutzgebiet in ganz Chile für diese putzigen Tiere.

 

 

Nach einem Bilderbuch-Sonnenuntergang und einer sehr ruhigen Nacht geht es am nächsten Morgen weiter … Ziel ist das Observatorium „Cruz del Sur“ bei Combarbala.

 

 

Beim Blick in den Rückspiegel trauen wir unseren Augen nicht …. die Berge, die gestern noch so kahl waren, sind heute Morgen mit Neuschnee bedeckt.

Wir fahren bis zu einem Mirador mit Blick auf die Anden … die Aussicht auf die verschneiten Berge ist so schön, daß wir spontan hier bleiben.

 

 

Unsere Entscheidung hat sich gelohnt. Am Abend läßt die Rückfärbung der untergehenden Sonne die Berge wie Erdbeercreme-Torte erscheinen … zum anbeissen.

 

 

Am nächsten Morgen geht es bei herrlichem Sonnenschein auch schon wieder weiter … nach nur wenigen Kilometern fahren wir in die Ortschaft Combarbala, um hier das Observatorium zu besuchen. Auch hier ahnen wir mal wieder nichts Gutes. Die Strassen sind mit Schlamm verschmiert, jeder zweite Bewohner hält einen Besen in der Hand … vor den Grundstücken liegen noch die Sandsäcke.

 

 

Die Auffahrt zur Sternwarte ist mit runter gespültem Schotter aus den Bergen übersät und das letzte Stück Piste ist zur Hälfte weggespült. Wir kehren um … sind froh, daß wir von diesem Unwetter Nichts mitbekommen haben.

Auf der Ruta D-55 geht es wieder weiter … wie immer, begegnen wir netten Chilenen. Je mehr wir uns auf Ovalle zu begeben, ändert sich die Kakteen-Landschaft in Obst- Wein- und Gemüse-Plantagen.

 

 

 

Unser nächster Anlauf ist das Valle del Encanto … hier freuen wir uns auf eine Wanderung in der archeologischen Fundstätte von Petroglifos und Pictografias. Die letzten 4 Kilometer Erd-Piste bis zum Parkeingang lassen sich bequem fahren. Die höher gelegene Spur in der Mitte ist in den letzten Tagen gut abgetrocknet … rechts und links ist es noch sehr matschig.

Da es schon spät am Nachmittag ist, die Sonne sich hinter dem bewölkten Himmel für heute schon verabschiedet hat, verschieben wir die Wanderung auf den nächsten Vormittag und machen es uns für den Abend gemütlich. Auch Clemens, der Guardaparque, freut sich über unseren Besuch und zwei Feierabend-Bierchen.

 

Wir sind ja bekanntlich in Süd-Amerika … hier ändert sich das Wetter schneller, als man ausgeschlafen hat. Um 4 Uhr morgens fängt es leicht an zu regnen … jeder einzelne Tropfen ist auf unserem Dach zu hören. Ich mache kein Auge mehr zu … stelle mir die Piste vor, wenn es jetzt noch mehr regnet.

Der Regen nimmt kräftig zu … bei Tagesanbruch wird es Zeit auch hier wieder ohne einen Besuch weg zu fahren.

 

 

Trotz des besch …. nen Wetters

 

 

wagen wir den ein oder anderen Abstecher ans Meer. In Tongoy gibt es Lagunen … gut für Vogelbeobachtungen. Zu früh gefreut … an der Küstenstrasse im Ort müssen wir aufpassen, daß wir nicht weg gespült werden.

 

 

Wir nehmen`s gelassen … zum Mittagessen fahren wir in das Fischerdorf Guanaqueros. Die bunten Häuser der Stadt stehen kreuz und quer, dicht an dicht an den Berghängen mit Blick auf das Meer. Mit den Bauvorschriften nimmt man es hier nicht so genau. Die Bretterwände sind schief und schepp … Hauptsache es hält.

 

 

Am Nachmittag scheint endlich wieder die Sonne und wir finden nur ein paar Kilometer weiter, in Totoralillo, einen ebenen Stellplatz … ein Parkstreifen an der Straße zur Playa mit grandioser Aussicht auf die Bucht und das Ferien-Resort Tiki-Tana.

 

 

Ein Spaziergang am Strand läßt uns mal wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Vom Wetter Zerstörtes wird nicht repariert, bzw. aufgebaut … und wie viel schöner könnte es hier ohne Müll sein.

 

 

Unser nächstes Ziel wäre das Valle del Elqui. Da es auf das Wochenende zugeht, überlassen wir dieses beliebte Ausflugsziel den Einheimischen. Wir entscheiden uns nochmals für eine Extrarunde … zurück in die Gegend von Ovalle. Zuerst geht es steil und kurvig auf guter Strasse in das Bergdorf Andacollo. Von Weitem erkennen wir schon die riesige Kathedrale mit ihren roten Dächern und Kuppeln.

 

 

Heute ist Schulfest in Andacollo … es gibt Zeugnisse und die Schüler und Studenten sind eifrig am musizieren. Karaoke in der überfüllten Aula … der Spielmannszug bläst kräftig vor der Basilika.

Während sich die Zuhörer um die Musikanten versammeln, lassen wir uns als Einzige Besucher vom Inneren der Kirche beeindrucken. Sie ist groß, sie ist dunkel, sie ist kalt, sie ist sogar etwas unheimlich. Auch Papst Johannes der 2. besuchte 1998 diesen Wallfahrtsort.

 

 

 

Der eigentliche Grund unserer „Rückfahrt“ ist das Valle del Encanto … das Zaubertal. Hier waren wir noch vor drei Tagen wegen Regen geflüchtet … jetzt hat die Sonne die Zufahrt und die Wanderwege so ziemlich abgetrocknet. Auch Clemens freut sich über unseren erneuten Besuch.

Ca. 1.500 bis 2.000 Jahre zurück  lebten hier in diesem Flußtal die Molle-Indianer. Aus dieser Zeit und Kultur stammen die Steingravuren und Felsenmalereien, die wir uns bei einer Wanderung im Park anschauen möchten.

Wir benötigen knappe 3 Stunden, um die 30 Petroglyphen nach und nach zu entdecken. Nur die Masken sind in einem guten Zustand … mit ein wenig Fantasie können auch wir das „Marsmännchen“ erkennen.

 

 

 

Für uns hat sich der Umweg gelohnt … das Klettern zwischen und über den riesigen Flußsteinen hat Spaß gemacht und verursacht sogar einen leichten Muskelkater.

Nach einer Nacht an der Super-Copec bei Socos (liebe Grüße von hier an Kirsten und Helen) geht es am nächsten Tag auf direktem Weg bis nach Vicuna. Viele Wochenendler kommen uns am späten Nachmittag aus dieser Richtung entgegen.

Wie wir im Valle del Elqui die Sterne erleben werden … wir schreiben es im nächsten Bericht. 20.05.2017

 

 

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