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Reisebericht 194.....Fotoalben (2) am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 01.11.2016

Argentinien  An der Atlantikküste gen Süden bis zur Halbinsel Valdes

 

13.10.2016

 

Diesmal lassen wir Necochea links liegen … wir werden in den nächsten Tagen „Kilometer machen“. Die Landschaft bleibt weiterhin flach … wir fahren durch Argentiniens größte Kornkammer. Unendlich sind die Stoppelfelder nach der letzten Maisernte … auch das neue Saatgut von Getreide steht schon wieder voll im grünen Saft.

 

Auf der Ruta 228 kommen uns sehr viele LKW´s entgegen … jeder Zweite ist ein Pummel und die Lichthuperei will überhaupt kein Ende nehmen. 

Mit jedem Kilometer ist es heute wärmer geworden. Die eintönige Strecke zieht sich … heisst aber nicht, daß es uns nicht gefällt. Wir sind diese Entfernungen noch von Brasilien gewohnt.

Zur Abwechslung machen wir einen Abstecher nach Monte Hermosa ans Meer. Auch dieser Touristenort ist wie ausgestorben … keine Saison und mal wieder 5 Stunden Siesta. Nur die armen Straßenhunde sind auf den Beinen. An der Sandpiste zum Leuchtturm gibt es einige schöne Stellplätze.

 

 

Die Industrie- und Hafenstadt Bahia Blanca umfahren wir durch das hässliche Hafengebiet. Es schüttet in Strömen … die löchrigen Straßen stehen teils unter Wasser. Nichts wie weg hier.

Bei einer Fruchtkontrolle an der RN3 müssen wir gleichzeitig für eine Fumigation (Desinfektion der Räder) 70 Pesos bezahlen. Vom angeblich automatischen Einsprühen der Reifen haben wir Nichts bemerkt.

Kurz vor Pedro Luro erreichen wir am Nachmittag den Lago Parque „La Salada“ … wow, ist das schön hier. Auf schmaler Sandpiste fahren wir einmal ganz um den See … wir können uns kaum entscheiden, wo wir unser Quartier aufschlagen. Wir finden einen Platz mit Blick gen Westen ... zum Sundowner bleiben wir lange draussen.

 

 

Vitaminmangel, Fleischmangel … da wir uns wegen der Kontrollen beim letzten Einkauf sehr zurück gehalten haben, stoppen wir für einen Großeinkauf in Carmen de Patagones. Die Stadt liegt an der nördlichen Seite des Rio Negros … an der südlichen Seite liegt die Partnerstadt Viedma. Der Rio Negro ist nicht nur der Grenzfluß zwischen den Provinzen Buenos Aires und Rio Negro … mit der Provinz Rio Negro beginnt auch gleichzeitig die argentinische Region Patagonien.

Auf diese Region freuen wir uns schon lange.

Von Viedma sind es nur 30km bis zum Küstenort Balneario El Condor … der Name der Ortschaft ist etwas verwirrend. Hier gibt es keine Condore, wie man annehmen könnte … hier lebt die weltweit größte Fels-Papageien-Kolonie. Eine Anzahl von 35.000 Loros brüten, nisten, leben an den Klippen in tausenden von Höhlen … verteilt auf 12 Kilometer.

 

 

Wir „nisten“ uns für drei Tage auf demtypisch argentinischen Camping Trentinos ein. Erst wird Wäsche gewaschen … dann laufen wir 500m zur Steilküste. Das laute Gekrächze ist trotz lautem Wind schon bald zu hören. Was für ein Spektakel … die Loros fliegen über unsere Köpfe hinweg, landen vor den Höhlen, fliegen wieder weg, landen. Durch unser Näherkommen sind sie sehr aufgeregt … überall wimmelt es von diesen wunderschönen, gelb-grün-blau-roten Papageien. Heute haben wir uns mit zwei Cameras bewappnet … es ist schwierig, diese aufgeregten Vögel lassen sich nicht einfach fotografieren.

 

 

Aber wir geben uns allergrößte Mühe.

Wir haben viele schöne Fotos „geschossen“ … am Abend haben wir die Qual der Wahl.

 

 

 

Am Strand und oberhalb der Klippen gibt es so tolle freie Stellplätze … am Nachmittag hat es kräftig geregnet und unsere Wäsche ist noch immer nicht trocken. Nach drei Tagen kommen wir endlich los … wir waren die einzigen Touristen nicht nur auf dem Campingplatz. Die Stadt selbst lebt vom Tourismus … leider nur drei Monate im ganzen Jahr.

Wir machen einen Abstecher nach La Loberia und Punta Bermeja. Oberhalb der Klippen geht es auf der RN1 durch eine herrliche Graslandschaft … die ersten 20 Kilometer sind geteert, dann noch 3 Kilometer auf guter Schotterstraße. Zur linken Seite genießen wir den Blick auf das Meer … diesmal können wir den Loros bei ihren Flugkünsten von oben zusehen.

 

 

Auf halber Strecke kommt uns ein Knaus-Wohnmobil mit Lichthupe entgegen … es sind die beiden Schweizer Lilo und Ralf. Per email kennen wir uns schon seit Paraguay … sie hatten auf Grund unserer Infos auch den guten Zahnarzt in Asuncion aufgesucht und dort ihre Business-Karte für uns hinterlegt. Zufälle gibt’s!

Nach dieser nur kurzen Begegnung verabreden wir uns in ein paar Tagen auf der Halbinsel Valdez.

 

Jetzt wollen wir erst einmal die Kolonie von 2.000 Seelöwen in Punta Bermeja besuchen. In dem kleinen Museum gibt es einen Film und Anschauungsmaterial über Fauna und Flora dieser Küsten-Region. Zum Schutze der Seelöwen können wir uns diese nur von einer Aussichtsplattform ansehen … Entfernung etwa 150-300 Meter, Fisch-Geruch und Geheule ganz nah.

 

 

Die Weiterfahrt auf der Ruta1 würde für uns jetzt 165km Schotterpiste bedeuten … die sind heute Nachmittag nicht mehr zu schaffen. Wir werden demnächst noch viele Pisten fahren müssen … wir entscheiden uns für die gut geteerte RN3.

Die Provinz Rio Negro … noch flacher, noch weniger bewohnt. Statt Rinderherden sehen wir jetzt immer mehr Schaffarmen … mit einem leichten Vorgeschmack von patagonischem Wind erinnert uns die Landschaft sehr an Neuseeland.

Nach zwei Zwischenübernachtungen erreichen wir bei Bilderbuchwetter die Halbinsel Valdes.

 

  

Wir werden eine Weile hier verbringen … Wale, Pinguine und Seelöwen beobachten.

Wie und was wir erleben … hier geht’s weiter, kann aber einige Tage dauern!           22.10.2016

 

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Hier geht’s weiter!

Die berühmte Halbinsel Valdes ist ein einmaliges Reservat für Säugetiere und Meeresvögel. Kolonien von Seelöwen und Seeelefanten haben hier an den Riffen ihren Platz gefunden ... in der Steppenlandschaft leben die Guanacos, Nandus und die Maras, die großen patagonischen Steppenhasen. Zwischen Juli und Dezember kommen in jedem Jahr die großen Glattwale aus dem Süden … für sie sind die Buchten im Golfo Nuevo und Golfo San Jose Paarungs- und Geburtsstätten. Die erst genannten Tiere leben permanent auf der Insel … für die Wale ist die beste Beobachtungszeit September bis November.

 

Nach einem Groß-Einkauf in Puerto Madryn fahren wir die Küsten- und Pistenstraße RP42 … kurze Abzweigungen führen immer wieder an schöne Stellplätze mit Blick auf das Meer. Das Wetter ist super … herrlich blaues Meer und tatsächlich kaum Wind. Wir entscheiden uns für ein Beobachtungs- und Übernachtungsplätzchen auf einem ca.15m hohen Klippen-Plateau … die Aussicht ist einmalig.

 

 

Das Wasser ist glatt wie ein Spiegel … nach nur kurzer Zeit sehen wir auch schon die ersten Wale.

 

 

 

Ein tolles Plätzchen … bei Flut können wir die Kolosse, meist ist es die Mutter mit ihrem Jungem, gut beobachten und heran schwimmen sehen. Bei Ebbe sind sie zum fotografieren zu weit draussen … vor uns liegt das schroffe Riff und die grünen Algenteppiche.

 

 

In der zweiten Nacht kommt Wind auf … die Vorstellung, daß uns hier mal eine Böe die Klippen runter schubsen kann, läßt mich nur unruhig schlafen. Mit dem Gedanken an unseren Song „eight and a half tons of Pummel“ schläft Sigo unbesorgt weiter.

Standortwechsel nach zwei Nächten … über die geteerte Ruta3 erreichen wir das eigentliche Naturschutzgebiet. Das mit 330 Pesos (22 US$) teure Eintritts-Ticket ist offiziell nur einen Tag gültig … länger stehen an bestimmten Plätzen wird geduldet. Am Visitorcenter nutzen wir noch schnell das Internet … dann geht es direkt zu der unter Overlandern bekannten Playa Pardelas. Tatsächlich stehen mehrere Wohnmobile hier … einige Reisende kennen wir schon seit Jahren über ihre Webseiten.

 

 

 

So lernen wir

 

Simone, Olaf und Mexi kennen, seit 7 Jahren unterwegs

www.two-vagabonds.de

 

Renate und Bruno mit Lola, seit 16 Jahren unterwegs

www.pepamobil.ch

 

Irmi und Peter mit Lieschen Müller aus München,

Peter kann ich beim fotografieren über die Schulter schauen und ´ne Menge lernen

 

Christa und Martin mit Kibo und Schacki, die beiden Österreicher,

die vor 32 Jahren mit ihrem Unimog nach Namibia reisten und

dort heimisch wurden,

 

die Schweizer Rosemarie und Fritz mit ihrem Riesen-MAN,

 

die Bayern Vater und Sohn Helmut und Helmut, die unterwegs

Bergsteiger-Führungen anbieten

 

und zum Schluss kommen noch die Schweizer Regula und Jörg,

die wir in Salta bereits getroffen haben.

 

 

Wir sind eine tolle große Runde geworden … allesamt fühlen wir uns sehr wohl an diesem paradiesischem Platz. Tagsüber beobachten und folgen wir den Walen, krackseln auf die Klippen, Klönen über Reiseerlebnisse … die feuchtfröhlichen Abende lassen wir gemeinsam nach traumhaften Sonnenuntergängen ausklingen. 01.11.2016

 

 

 

 

 

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Nach den vielen Fotos könnte man annehmen, die Wale schwimmen massenhaft an der Küste entlang … nee, iss nicht. Wenn ein Wal gesichtet wird, läuft man garantiert zur falschen Bucht. Die Wale sind schnell … sie sind nur wenige Sekunden an der Wasseroberfläche. Wenn sie abgetaucht sind, weiß man nie wann und wo sie wieder auftauchen. Ein fotografischer Treffer ist immer ein Glücksfall … uns Allen, hat diese „Waljagd“ einen riesigen Spaß gemacht.