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Reisebericht 202..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 24.01.2017

Argentinien 

El Calafate,  El Chalten und der Fitz Roy,  Lago Cardiel,  Cueva de las Manos am  Rio Pinturas

 

13.01.2016

Drei Tage stehen wir auf dem Campingplatz Niriguau in El Calafate ... wir sind nicht die einzigen Overlander hier. Bekannte und neue Gesichter … der Gesprächsstoff und das BBQ-Feuer geht uns nicht aus.

 

 

Wenn auch sehr touristisch … wir laufen mehrmals in die Stadt, lassen uns Eis, Kaffee und Kuchen in dicken Portionen mal richtig gut schmecken. Muy caro!

Unser nächstes Reiseziel wird noch touristischer … El Chalten am nördlichsten Rand des Nationalparks Los Glaciares gelegen. Dieser Ort ist einer der jüngsten Argentiniens … gerade mal 30 Jahre alt. Magnet und Anziehungspunkt ist die ebenso schöne Lage mit den direkten Zugängen zu den Bergmassiven Cerro Torre und des Fitz Roy.

Die erste Nacht verbringen wir noch ein paar Kilometer vor der Stadt … am Ende des Lago Viedma haben wir einen tollen Blick auf den türkisblauen See und die umliegenden Berge.

 

 

Trotz Schieflage haben wir wunderbar geschlafen … brechen auf, um den „Rauchenden Berg“ Fitz Roy zu sehen. So nannten die Tehuelche-Indianer in ihrer Sprache das 3.405m hohe Felsmassiv … nicht etwa weil der Berg ein Vulkan war. Eine ständig begleitende Wolke an der Spitze läßt den Berg qualmend aussehen … tatsächlich ist er selten ohne diese Begleiterscheinung klar und deutlich zu erkennen.

 

 

El Chalten könnte ohne die Touristen nicht überleben … Standarddress sind Wanderschuhe und Rucksack. Noch wichtiger als die Walkingsticks sind jedoch die Selfie-Sticks. Ich hasse diese Dinger immer dann, wenn mir jemand damit in meinem Motiv vor der Cameralinse umher fuchtelt.

Der Parkplatz am Ausgangspunkt für diverse Wanderungen verwandelt sich am späten Nachmittag in einen Campingplatz … ein Teil unserer bekannten „Clique“ steht auch wieder hier. Wir unternehmen kleinere Wanderungen … sind mit unseren Erlebnissen sehr zufrieden.

 

 

 

Die 20km-Bergsteiger kommen abends völlig erschöpft zurück … fallen direkt ins Koma

 

Die Wettervorhersage für den nächsten Tag soll sehr gut sein. In der Hoffnung, daß die aufgehende Sonne am nächsten Morgen den Fitz-Roy als glühend rote Wand erscheinen läßt, bringt uns auf die Idee, auf dem Lookout-Parkplatz oberhalb der Stadt zu übernachten. Spontan fahren wir mit Nese und Bruno auf den Freiluft-Parkplatz. In den letzten Nächten hat sich der Wind immer sehr zurück gehalten … diese Nacht schüttelt er uns kräftig durch und hält uns lange wach.

Die Wettervorhersage war auch schon mal besser.

 

 

Nach drei Tagen decken wir uns für die Weiterfahrt gut mit Diesel ein … die nächsten 600-800 km (je nach Abfahrten) gibt es nur zwei Tankstellen. Bei herrlichem Sonnenschein und Rückenwind fahren wir nochmals an dem candyblauen Lago Viedma entlang … danach geht es wieder auf die berühmte Ruta 40 gen Norden.

 

 

Mittlerweile ist auch diese „Offroad-Piste“ zum größten Teil neu und gut geteert.

In der baumlosen, kargen Pampa-Ebene fegt der patagonische Wind jetzt doch mehr von der Seite und von Vorne … unser Spritverbrauch steigt. In Tres Lagos nutzen wir gleich die Chance … füllen den Tank wieder auf. Unser Übernachtungsziel für heute ist der Lago Cardiel … vorher müssen wir jedoch 75 Kilometer Wellblech-, Lehm- oder Schotterpiste abrattern. Gut daß es nicht regnet … die 20km Lehmpiste können sich bei Nässe in eine gefährliche Rutschbahn verwandeln.

 

 

Am See suchen wir uns auf sandigem Boden ein schönes Übernachtungsplätzchen … kurze Zeit später erreichen uns auch Britta und Sebastian. Die Beiden haben leider auf der Strecke einen Steinschlag in ihrer Windschutzscheibe hinnehmen müssen … mit einem Quarz-Kit haben sie den großen Riss sofort und sehr gut ausgebessert. Aber ärgerlich ist so ein Steinschlag schon … wir selbst fahren mit unseren Wohnmobilen langsam und die Mietfahrzeuge kommen einem ohne Rücksicht auf Material mit hohen Geschwindigkeiten entgegen. Die Steine fliegen nur so durch die Luft.

Sorry … ist aber unsere Erfahrung!

 

Bei einem fantastischen Sonnenuntergang und einem nicht zu trockenem argentinischem Gläschen Rotwein lassen wir den staubigen Tag in der Wüste ausklingen.

 

 

 

Britta und Sebastian fahren nach unserem ausgiebigen Frühstück in der Wüste weiter … ab jetzt werden wir etwas unterschiedliche Richtungen anpeilen. Noch sind wir am Überlegen, ob wir den National-Park Perito Merino über eine 125 km Schotterpiste (oneway) anfahren. Wir studieren unsere Unterlagen … stellen fest, daß es keine kurzen Wanderwege für uns gibt. Jetzt treffen wir endgültig unsere Entscheidung … Pummel wird uns für den Rückzieher dankbar sein.

 

 

Wieder eine Überraschung!

Endlich … die Ruta 40 ist kurz vor Gobernador Gregores wieder geteert … blinkend kommt uns ein uns bekannter Pickup-Camper entgegend. Es sind die Heidelberger Marion und Hartmut … zum erstenmal gesehen in Canada, danach in Washington USA und nochmals auf der Baja California in Mexico, ab dann weiter im Briefkontakt. Daß die Beiden in unserer Richtung unterwegs sind, wußten wir schon … wir haben gestern sogar über eine mögliche Begegnung geredet. Ja, die Überraschung und Freude ist groß … wir folgen Marion und Hartmut zu einem schönem „Kaffee-Plätzchen“.

 

 

Es ist einfach so … das Tagesziel wird am Morgen gesteckt und spätestens am Nachmittag will man es erreichen. In kurzer Zeit haben wir viele Erfahrungen ausgetauscht … die Weiterreise geht wie so oft in verschiedene Richtungen weiter.

Wir folgen dem Rat von Hartmut … nehmen die nördliche Strecke zu den Cuevas de las Manos. Die Schotterpiste zu den Höhlenmalereien wird immer bergiger … vor uns liegt die Schlucht des Rio Pinturas. Wir sind auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz und neugierig auf die vor uns liegende Schlucht. Ein runter gedrückter Stacheldrahtzaun und die Fahrspuren von ein paar Autos halten uns nicht davon ab … auch diesen Weg zu fahren. Wow … vor uns liegt der ausgetrocknete, salzige Rio Pintura, umgeben von den farbigen Felsmassiven der Schlucht.

 

 

 

Der Wind pfeift nur so durch das Canyon … auf einem kleinem Ausweichplatz stehen wir im Windschutz von ein paar hohen, dornigen El Calafate Büschen. Etwas mühselig zu pflücken, aber saulegger … die endlich reifen, dunkelblauen Beeren.

 

Die letzten 20km zu der Cueva de las Manos „die Höhle der Hände“ nehmen wir am nächsten Morgen in Angriff.

Die Auffahrten und das Gefälle der kurvigen Piste werden immer steiler … unser GPS zeigt bis zu 20 Prozent an. Das Problem der Piste ist der Belag …. lose Kieselsteine lassen die Räder kleinerer Autos schon mal durchdrehen.

Gemütlich erreichen wir den schmalen Parkplatz vor dem Besucher-Einlass … wir haben Glück und können uns ohne Warten einer der stündlichen Führungen anschliessen.

 

 

 

In einer Höhle in der Schlucht des Rio Pinturas lebten zwischen 9.000 v.C. Und 1000 n.C die indianischen Ureinwohner … sie hinterließen naive Felsenmalereien, die mit zu den ältesten, menschlichen Beweisen Süd-Amerikas gehören. In verschiedenen Epochen wurden diese Malereien von Tier- und Jagdmotiven, sowie Handflächen in unterschiedlichen natürlichen Farben auf den Felsen der Höhle verewigt. Wir bestaunen das UNESCO Welt-Kulturerbe.

Für uns ist es unglaublich … wir haben die gleiche Technik von Hand-Negativen in Australien bewundert. Einziger Unterschied zu den Tieren … hier sind die Motive Guanacos, in Australien waren es Känguruhs.

Ob mit oder ohne dem Besuch der Malereien … allein die Landschaft der Schlucht war für uns schon sehr beeindruckend.

 

 

Wir fahren zurück auf die Ruta 40 … die unendliche Weite der centralen altiplanen Hochebene können wir kaum abschätzen. Hier in der Gegend leben nur sehr wenige Menschen … während der letzten drei Tage haben wir mehr Guanacos als Menschen gesehen. Die wenigen Estancias auf den letzten 600km können wir an zwei Händen abzählen … jede Kurve, jeder Hügel sind während der langen Fahrt eine Abwechslung. Wir folgen noch immer dem Tal des Rio Pinturas … die Landschaft ändert sich schlagartig. Sandsteingebirge in den unterschiedlichsten Farben erscheinen neben der Strecke … die Nachmittagssonne läßt die vielen Farben unglaublich intensiv erscheinen.

 

 

 

Wir erreichen Perito Moreno … diesmal ist es die Stadt mit diesem Namen. Ohne lange zu überlegen, fahren wir auf den Camping Municipal. Hausarbeiten wie Waschen, Duschen, Wasser auffüllen, Geld umtauschen, Einkaufen usw. usw. sind mal wieder angesagt.

Wie vor jedem Grenzübergang heißt es „alle Frischwaren“ aufbrauchen … vor der Grenze wird zugenommen, nach der Grenze laufen sich die Mäuse Blutblasen in unserem Kühlschrank.

Wir verlassen heute in Antiguos Argentinien … die Einreise nach Chile erfolgt in Chile Chico. 24.01.2017

 

 

Im Übrigen ist vor ein paar Tagen das Buch

Nächste Ausfahrt Freiheit“

Erfahrungsberichte von Langzeitreisenden im Expeditionsmobil

Herausgegeben von Alexander Reeh

Engelsdorfer Verlag Leipzig

erschienen.

Alexander hat freundlicher Weise den Bericht über Kolumbien mit unseren Erfahrungen übernommen. Wer interessiert ist, gerne liest oder ein spannendes Buch verschenken möchte … für 18 Euro kann das Buch unter der      ISBN-Nr. 978-3-96008-723-6     erworben werden.

 

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