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Reisebericht 210..........Fotoalbum (2) am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 15.04.2017

Ende Chile 3/ Argentinien 6

Über den Paso Maule/Pehuenche nach Argentinien, Valle Las Lenas und Hermoso, Rincon Atuel. Lago Potrerillos bis zum Aconcagua.

 

Schon wieder eine Andenüberquerung … wir sind auf Weg nach Argentinien und haben Chile erst zur Hälfte bereist.

Warum wir das machen? Es gibt mehrere Gründe, die uns zu dieser Planung veranlassen.

 

  1. Würden wir jetzt in Chile bleiben, läuft unser dreimonatiges Visum zu früh aus und wir müssten noch während der Regenzeit nach Bolivien einreisen.

  2. Wo verbringen wir die Wintermonate? Wir haben hin und her überlegt und würden die kalten Monate hoffentlich trocken im Norden Chiles verbringen.

  3. Mit dem Abstecher nach Argentinien umgehen wir den Großraum von Santiago de Chile ein zweites Mal … jetzt müssen wir die Daumen drücken und hoffen, daß die Andenpässe zurück nach Chile nicht wegen Schnee frühzeitig gesperrt werden.

Noch ist das Wetter sonnig und trocken … in den Höhenlagen (die nächsten Pässe sind 3.300 oder 4.770m hoch) kann sich das Wetter sehr schnell ändern. Alternative ... bevor wir mit Schneeketten über die Pässe fahren müßten, würden wir lieber in den flachen Regionen Argentiniens bleiben.

  

02.04.2017

Durch das schöne Maule-Tal begeben wir uns langsam steigend auf der CH115 in Richtung Grenze (Paso Maule/Pehuenche). Unterwegs gibt es immer wieder Übernachtungsmöglichkeiten … die Schönsten kommen erst nach der Höhe von 900m.

Einen Monat früher, würden wir uns für diese tolle Strecke viel mehr Zeit nehmen. Wir übernachten nur einmal in der Nähe der „Monjes Blancos“ … bei den weissen Mönchen.

 

 

 

Die chilenische Grenzabwicklung erfolgt schon kurz vor dem Lago Maule … keine 20 Minuten und wir können weiterfahren. Die Straße ist sehr gut und vollständig geteert und führt kilometerweit oberhalb des Sees entlang. Die kahle, baumlose Landschaft läßt uns tolle Blicke auf die unglaublich tiefblaue Lagune gewähren.

 

 

Weiter geht es bei sonnigem Wetter auf der sehr guten Pass-Strasse durch kahles, jedoch farbenprächtiges „Niemandsland“. Unsere höchste Höhe liegt bei ca. 2.600m.

 

 

Auch die Abwicklung bei der Einreise nach Argentinien ist problemlos … die Zöllner interessieren sich mehr für unseren Pummel als für den Inhalt des Kühlschranks.

Durch die schnelle Abwicklung ist es noch früh am Tag und wir fahren ein paar mehr Kilometer. Ein Teil der Strecke führt uns bis zur Ortschaft Bardas Blancas am Rio Grande entlang. Ab hier beginnt jetzt die Ruta 40 … weiterhin sehr gut geteert.

 

 

Die Gegend ist fast unbewohnt … nur wenige Ziegenbauern leben hier fernab der nächsten Stadt Malargüe.

 

 

Am späten Nachmittag kommt über die meist kahlen Berge mehr Wind auf … ein paar Bäume an einem Parkplatz geben uns sehr guten Windschutz für die Nacht. In Malargüe steuern wir am nächsten Morgen direkt den Supermarkt VEA an. Für uns ein Glückstag … Rentner und Jubilare bekommen am heutigen Montag 10 Prozent Rabatt auf den gesamten Einkauf. Das Verstauen unserer eingekauften Lebensmittel dauert folglich heute etwas länger, bevor wir uns für einen Abstecher auf die leicht löchrige geteerte Ruta 222 begeben können.

 

 

Die Landschaft ist schön ... in der Sonne liegt das gelbe Pampasgras wie ein grob geknüpfter Wollteppich vor den Felsen.

Unser Ziel sind die 35km entfernten Pozos de las Animas … durch Erdrutsche und Druck kam unterirdisches Wasser als zwei kleine Seen zum Vorschein.

 

 

Wir übernachten auf dem Parkplatz … am nächsten Morgen überraschen uns nicht nur die Wolken mit ihrem tollen Farbspiel. Die Luxemburger Corrie und Michel kommen mit ihrem schicken LKW vorgefahren und begrüßen uns mit … „Ihr seid die Pummels!“

Bei einem zweiten Kaffee verbringen wir eine sehr, sehr lustige, viel zu kurze Zeit. Die Beiden sind jetzt noch auf dem Weg gen Süden … somit haben sie sich für heute ein festes Tagesziel gesetzt. Macht´s gut Ihr Beiden ...Buen Viaje!

 

 

 

Auch wir sind mit unserer Routenvorstellung knapp dran … der Winter in den Anden nähert sich und in dem bekannten Ski-Gebiet Las Lenas werden fleissig die noch leerstehenden Hotels für die Winter-Saison auf Vordermann gebracht. Las Lenas bietet seinen Skifahrern eine gesamte Pistenstrecke von 27 km … ein beliebter Wintersport-Ort der Argentinier. In der Nebensaison nutzen große Reisebusse die Strecke für Kaffeefahrten in das schöne Valle de Las Lenas. Wir verlängern unsere „Kaffeefahrt“ … fahren hinter dem Ort auf einspuriger Piste weiter in das atemberaubende Valle Hermoso.

 

 

Wow … was für eine grandiose Aussicht. Kurvenreich, mal holprig, mal sehr eng schieben wir uns für ein paar Stunden durch die farbenprächtigen Berge. Auf den Ausweichstellen halten wir an und geniessen den Rundumblick und die Aussicht in das Tal, welches seinen Namen zu Recht verdient hat … Valle Hermoso (schönes Tal). Vor uns kommen immer mehr dunkle Wolken auf … auch der Gegenwind wird stärker. Hier oben wollen wir heute auf keinen Fall übernachten … wir sind mit dem „Gesehenen“ mehr als zufrieden und suchen nach einer Umkehrmöglichkeit. Ein paar Kilometer dauert das schon, bis wir auf dieser Strecke wenden können.

 

 

Nach einem kleinen Abstecher zur kristallklaren Lagune Nina Encantada erreichen wir wieder die Ruta 40 … nach nur wenigen Kilometern biegen wir auf die RN144 ab. Die einzige Abwechslung auf den nächsten 100km durch die Pampa del Diamante ist die gleichnamige Salzlagune … wie immer eingezäunt.

Unser Tagesziel ist der Stausee in dem Städtchen Nehuil. Eine leerstehende Club-Anlage und ein nicht mehr in Betrieb vergammelndes Strom-Kraftwerk machen auf die Ortschaft nicht gerade einen einladenden Eindruck. Dafür ist der freie Stellplatz am Strand mit seinem fantastischen Sonnenuntergang für uns mehr als lohnend.

 

 

Unser Überraschungsei zum Frühstück ist dann noch eine Gruppe von vorbeifliegenden Flamingos.

 

 

Wir bleiben bei den Überraschungen. Im Rincon del Atuel läßt sich hoch oben auf dem Fels ein Chinchilla-Hase nicht in seinem Schlaf stören … auch nicht später bei seinem Morgenputz. So ein süßer Fratz … und schon so lange Barthaare.

 

 

 

In diesem Sinne …

 

Euch  Allen  ein  schönes  Osterfest !

 

 

Es geht weiter mit den Tierbeobachtungen. Nachdem wir in steilen, engen Serpentinen die Schlucht hinunter gekrochen sind, folgen wir dem Rio Atuel durch das imposante Tal. Das Canon del Atuel ist mit seinen bunten und gigantischen Felsformationen sehr beeindruckend. Es erinnert ein wenig an das Grand Canyon … nur daß wir diesmal von unten nach oben sehen können.

In einer Seitenschlucht zwischen ein paar hundert Meter hohen Felswänden lassen sich die Condore aus nächster Nähe auf ihren „Startplätzen“ beobachten. Nicht lange … schade. Als die ersten Selfie-Artisten lautstark aus den Touri-Transportern eilen, fliegen die Condore weg.

 

 

 

An der ca. 30 km langen Schotter- und Staubpiste passieren wir mind. 3 verschiedene Wasser-Kraftwerke, deren Turbinen vom Wasser des Rio Atuel angetrieben werden. Mal ist hinter dem Kraftwerk der Fluß reißend, mal sogar zu einem See gestaut. Zum Übernachten finden wir einen ruhigen Picknickplatz zwischen hohen Felswänden direkt am seichten Flußufer.

Die von der Sonne aufgeheizten Sandsteinwände geben am Abend noch lange ihre Wärme ab.

 

 

Gegen zwei Uhr morgens wachen wir durch ein lautes, tosendes Wassergeplätscher auf. Kerzengerade sitzen wir im Bett … Sigo, mit der Taschenlampe bewappnet, springt sofort raus. Das noch am Abend seichte Bächlein kommt als reißender Fluß 5 Meter hinter uns angeschossen. Schei..e … Dammbruch oder haben die ohne Warnung die Schleusen aufgemacht? Die Geräuschkulisse ist beängstigend. Fluchtartig machen wir Alles dingfest und fahren im Schlafanzug, so schnell wie auf dieser Piste möglich, von hier weg. Wir müssen aus der Schlucht kurven, um eine höher gelegene Freifläche zu finden. Die Serpentinen nehmen in dieser Dunkelheit kein Ende … erst nach 10 Kilometern erreichen wir den angepeilten Mirador oberhalb des Canons. Wir sind die Einzigen, die hier in der Nacht umherfahren … keine weiteren Fahrzeuge unterwegs, keine Blinklichter zu sehen, keine Sirenen zu hören. Wahrscheinlich war es ein ganz normales Vorgehen vom Kraftwerk.

 

Beruhigt legen wir uns für die restlichen Stunden auf´s Ohr. Beim Aufwachen trauen wir unseren Augen nicht … die Isla Submarino im Embalse Grande liegt direkt vor uns.

 

 

Bei dieser schönen Aussicht geniessen wir ein ausgiebiges Frühstück.

 

Da wir die letzten Tage so viele,

schöne Fotos aufgenommen haben,

gibt es hier schon mal ein 1. Fotoalbum.

 

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Für die nächste Strecke gönnen wir uns und unserem Pummel eine gemütliche Weiterfahrt. Nach einem Kurzbesuch in der Weinstadt San Rafael bummeln wir auf der Ruta 143 gen Norden … linker Hand von uns liegen die schneebedeckten Berge der Anden.

 

 

Wir nähern uns zum zweitenmal der Stadt Mendoza. Da wir zur Zeit „städtemüde“ sind, fahren wir gezielt noch vor der Großstadt zum Lago Potrerillos, den wir noch vom letzten Jahr kennen. Diesmal stellen wir uns auf den Mirador-Parkplatz an der alten Ruta 7. Der Blick auf den See und die Berge ist wunderschön ... wir bleiben zwei Tage.

 

 

In Uspallata suchen wir das Visitorcenter auf … für die Weiterreise müssen wir unbedingt wissen, ob wir den Paso Agua Negra mit seinen 4.779m noch überqueren können. Offiziell wird dieser Ende März geschlossen … je nach Wetter auch schon mal einen Monat später.

Die Dame im Touristenbüro antwortet mit einem klaren „Nein“ … der Pass sei bereits geschlossen.

Damit haben wir schon fast gerechnet … nicht schlimm, es gibt ja den ca. 100km entfernten Paso Cristo Redentor, der wird nur kurzfristig bei Vereisung oder Lawinengefahr geschlossen. Wir fahren die RN7 durch das herrliche Tal am Rio Mendoza entlang. Im letzten Jahr waren wir hier in der Winter-Nachsaison (August) ... die Berge waren total vereist und verschneit. Heute sind die Berge voll mit gelben Grasbüscheln bewachsen.

 

 

Einen Fotostopp bei der Inka-Brücke lassen wir diesmal  aus … hier stehen uns heute zu viele goße Reisebusse. Wir fahren noch ein paar Kilometer bis zum Info-Center am Parque Provincial Aconcagua … der höchste Berg Amerikas liegt dieses Mal fast schneelos vor uns.

Wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten … die Wanderung zu den Horcones Lagunen nehmen wir uns für den nächsten Tag vor.

Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, wird es eisig kalt. Bevor wir uns in unseren warmen Pummel zurück verziehen, beobachten wir mit Kirsten und Helen den Vollmond „um die Ecke“ kommen.

 

 

Kirsten und Helen pendeln mit ihren Reisen zwischen Nord- und Süd-Amerika. Nord-Amerika ist nach mehr als 14 Jahren Aufenthalt inzwischen zu Ihrer zweiten Heimat geworden. www.kirstenkeetz.de

 

Der Aconcagua begrüßt uns am nächsten Morgen rosig und freundlich … mit unserer kleinen Lagunen-Wanderung warten wir, bis die Sonne voll über den Berg kommt.

Aus unserem Spaziergang werden 8 Kilometer … bis zur Hängebrücke über den Rio Horcones dürfen wir mit unserem 2 US$ Ticket laufen, danach ist der Weg nur noch für Bergsteiger und Kletterer erlaubt. Wir selbst bewegen uns in einer Höhe um die 3.000 Meter … Wetter und Aussicht auf die kleinen Seen und die 6.960 Meter hohe Majestät sind einfach nur fantastisch!

 

 

 

Wie wir den Paso Cristo Redentor im Osterverkehr bewältigen, werden wir im nächsten Bericht erzählen. Aus datentechnischen Gründen müssen wir uns für das nächste Update mindestens 2 Wochen Zeit lassen.

 

Hier geht´s zum Album 2!

 

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