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Reisebericht 203..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 06.02.2017

Chile 2  Von Chile Chico auf die Carretera Austral, zur Mormorgrotte und einem

              Gebirgsschloss, durch den Regenwald zum Gletscher , weiter bis Puerto Puyuhuapi

 

Eigentlich wollten wir vor Abreise aus Puyuhuapi noch unsere Webseite auf den neuesten Stand bringen … das offene Netz am Touristenbüro schaffte gerade mal ein paar e-mails. Das Veröffentlichen dieses Berichts hat daher leider etwas länger gedauert … sorry.

Wir sind jetzt schon weiter, als der Bericht hergibt … der aktuelle Stand ist auf der Route in der neuen Landkarte zu erkennen.

 

24.01.2017

In Chile Chico erleben wir die bisher schnellste Grenzabwicklung … die Argentinier verabschieden uns freundlich, die Chilenen sind wieder mal froh, eine schrumpelige Apfelsine und eine übrige Zwiebel „vorgeführt“ zu bekommen. Das Wichtigste beim Einreisen nach Chile ist das kleine Kreuzchen ... JA, bei wir haben etwas zu deklarieren zu machen! Im Übrigen war unser Kühlschrank tatsächlich leer … die Lebensmittel in Argentinien sind eh teurer.

Chile Chico, die Stadt der Sonne … außer vom Fischfang und zunehmendem Tourismus lebt die Stadt vom Obst- und Gemüseanbau. In dem milden Mikroklima, südlich des großen Lago General Carrera, reifen nicht nur die Kirschen besonders gut.

 

 

Auf dem Campingplatz dürfen wir die süssen Kirschen und Eierpflaumen direkt vom Baum pflücken und essen … es macht richtig Spaß, die Kerne weg zu spucken.

Am nächsten Morgen nehmen wir bei Bilderbuchwetter unseren ersten Pistenabschnitt in Angriff … 125 km führt uns die Ruta 265 sehr kurvenreich, mal steil, mal eng, mal hoch, mal runter an der Südküste des Lago General Carrera entlang. Die Aussicht und die Landschaft sind spektakulär … entschädigen die Anstrengung auf der langen Schotterpiste.

 

 

 

Auch der Ausblick auf die grünblaue Laguna Verde ist bei dem heutigen Wetter nicht schlecht.

 

 

In Puerta Guardal machen wir unseren ersten Zwischenstopp … die Bewohner des etwa 20 Häuser großem Dörfchens erlauben es den Besuchern, auf dem Parkplatz am Bootssteg zu übernachten. So schlagen am Abend noch zwei deutsche Backpacker und zwei chilenische Radfahrer hier ihre Zelte auf.

 

 

Bei El Maiten stossen wir zum ersten Mal auf die berühmt berüchtigte Carretera Austral … 1000 km abenteuerliche Schotterpiste durch den Regenwald im Süden Chiles.

Trotz Empfehlung von Reisefreunden lassen wir die ersten 300km bis Villa O´Higgins aus … wir müssten den gleichen Weg auch wieder zurückfahren. Wir haben hin und her recherchiert, uns viele Fotos von anderen Webseiten angesehen … diese Regenwald-Natur wird sich wiederholen und uns im Norden ebenso tolle Motive bieten.

 

 

 

 

 

Unser ersterTeil der Strecke ist sehr staubig und trocken. Viele, viele Fahrzeuge überholen uns … noch mehr kommen uns mit einem unangemessenem Tempo auf dieser Waschbrettpiste entgegen. Vor lauter Staub können wir für Minuten Nichts von der schönen Natur sehen … geschweige denn auch nur ein Foto machen. Sehr sehr leid tun uns die Radfahrer, die jetzt zur Sommerzeit aus aller Welt auf dieser für sie „Mordstrecke“ unterwegs sind.

 

Wir haben das Gefühl, daß ganz Chile die Sommerferien an der Carretera Austral verbringt  es ist ja auch die einzige Strasse gen Süden.

Unser Ziel für heute sind die Marmorgrotten Catedrales de Marmol bei Puerto Tranquilo … laut Reiseführer ein absolutes MUSS. Die Grotten sind nur mit dem Boot oder aber auch per Kanu auf dem Lago General Carrera zu erreichen. Für die Bootstour gibt es zwei Möglichkeiten … einmal vom Ort Rio Tranquilo oder aber wenige Kilometer südlich von Puerto Tranquilo (Marmol). Wir entscheiden uns für die Letztere, da hier auch eine Campingmöglichkeit besteht.

Wow … einspurig geht es in Serpentinen auf kürzester Entfernung bei 20 Prozent Gefälle die Piste runter. Hier darf uns jetzt kein Fahrzeug entgegenkommen, hoffentlich versagen nicht die Bremsen, bloß keinen Plattfuß … meine Gedanken, während Sigo unseren Pummel sehr konzentriert nach unten auf die enge Campingwiese manövriert.

Schweißgebadet sitzen wir schon 20 Minuten später in einem der kleinen Motorboote … auf der Fahrt zu den Grotten kommen wir endlich „runter“.

 

 

Der Reiseführer hat uns nicht zu viel versprochen … wir werden von der Schönheit der Marmorgrotten überwältigt. Das Wasser ist im Windschutz der Insel sehr ruhig … der Skipper versteht seinen Job und steuert das flache Boot immer wieder in die Höhlen hinein. Die Formationen und die Farben des ausgewaschenen Gesteins sind sehr beeindruckend … wir sind froh, daß wir sonniges Wetter haben und die Schönheit des vieladrigen Marmors so farbenfroh sehen können.

 

 

 

 

Wir sind mit unserem aufregendem Tag noch lange nicht fertig. Da die Schwalben am Nachmittag tief fliegen, entscheiden wir uns, nach der letzten Bootstour den steilen Berg heute noch hoch zu fahren … gut gedacht. Schnaufend schieben wir die 20 Prozent im ersten Gang wieder nach oben … erst auf den letzten, breiten 100 Metern kommt uns ein kleines Fahrzeug entgegen.

In der Nacht fällt tatsächlich Regen … wir schlafen gut in Rio Tranquilo direkt am See.

 

 

Am Liebsten würden wir mal ein paar Tage irgendwo gemütlich bleiben … die Campingplätze, die wir anfahren, sind für uns einfach zu klein. Chile ist mehr für die Zelter ausgerichtet. Auch unterwegs treffen wir immer mehr Backpacker. An den Ortsausgängen stehen bis zu zwanzig Rucksack-Reisende … manchmal sogar mitten auf der Straße, um uns per Daumen hoch anzuhalten.

Bei der heutigen Strecke taucht tatsächlich mal das ein oder andere Dörfchen auf. Kühe weiden auf den sattgrünen Wiesen … die Landschaft könnte statt in den Anden in den Alpen sein.

 

 

Es bleibt bewölkt … zum Fahren ist das sehr angenehm. Wir übernachten mit Radfahrern am Rio Ibanez, wir besuchen den Ort Villa Cerro Castillo … haben Glück mit der Aussicht auf die gleichnamigen Berge. Das blanke Felsmassiv mit seinen zackigen Spitzen sieht bei klarer Sicht tatsächlich einem großen Schloss ähnlich.

 

 

Für einen Spaziergang parken wir neben einem uns bekannten roten UNI-Mog … es sind die belgischen Reisefreunde Francoise und Dominique mit ihren Kindern Pauline und Louis, denen wir seit Uruguay öfter mal begegnet sind.

In Coyhaique läuft uns am Sonntag im Supermercado der Österreicher Christian über den Weg … wir haben mit ihm und weiteren Reise-Bekannten in Equador einen lustigen Abend verbracht. Heute verbringen wir geschlagene 90 Minuten in der Warteschlange zur Kasse … wir nutzen die Zeit zum Erzählen.

 

Umgebung von Coyhaique

 

Auch in Coyhaique können wir heute nicht auf den Campingplatz … wegen eines Festes hat die Polizei die Zufahrt gesperrt. Lt. Christian sei der kleine Platz eh ziemlich voll mit Overlandern … schade!

Wir finden einen ruhigen Platz auf der Parkwiese im Fussball-Stadion. Am Abend legt der Platzwart die Kette um das Tor ohne Schloss … somit können wir jederzeit wieder wegfahren.

Auf geteerter Strecke fahren wir durch abwechslungsreiche Landschaft … Sandstein-Massive, Flusstäler, schneebedeckte Berge, Regenwälder, Wasserfälle. Nicht sehr abwechslungsreich ist inzwischen das Wetter … es regnet ununterbrochen.

 

 

Auch der Abstecher von 35km bis Puerto Cisnes geht auf neuer, geteerter Straße durch ein wunderschönes Tal. Viele Radfahrer und Backpacker kommen uns entgegen … sie sind mit der Fähre von der Insel Chiloe in der bunten Hafenstadt angekommen. Auch wir machen unsere Fährbuchung zur Insel. Die Verbindungen von Cisnes sind schon lange komplett ausgebucht. Die sehr netten und hartnäckigen Mitarbeiter im Oficina Naviera Austral ermöglichen uns eine Überfahrt für den 07.02.2017 ab Chaiten. Das paßt uns gut … so haben wir eine gute Woche Zeit, um die noch knapp 300km auf der Carretera Austral bis Chaiten zu fahren.

Wir verbringen die Nacht am Strand von Puerto Cisnes … bekommen eine perfekte Vorführung im Dressur-Reiten.

 

 

Zurück auf der Carretera Austral beginnt erneut die Schotterpiste … diesmal sehr steil und kurvenreich auf groben Waschbrett. Wir kommen nur schleppend vorwärts … viele, lange Baustellen werden dafür sorgen, daß das ursprüngliche der Carretera Austral bald vorbei sein wird.

Wir erreichen den Parque Nacional Queulat … parken wegen der vielen entgegenkommenden Fahrzeugen gleich an der Abfahrt zum Park auf einem privaten Camping. Eine insgesamt 7km lange Wanderung führt uns über eine wackelige Hängebrücke, durch feuchten, dichten Regenwald zur Laguna Tempanos mit Blick auf den „Hängenden Gletscher“ Ventisquero Colgante. Einen noch schöneren Blick haben wir vom nahegelegenen Mirador.

 

 

 

Auf dem Rückweg treffen wir Britta und Sebastian, Sereina und Marcus auf dem Parkplatz … sie sind mit ihren schlanken VW-Bussen besser hierher gekommen.

Nach dem vielen Staub und der Knätsche in den letzten Tagen auf der Rüttelpiste gönnen wir uns ein paar Stunden in den Termas del Ventisquero … kurz vor Puyuhuapi. Der Eintritt ist mit 55 US$ für uns Beide nicht ganz billig … dafür hat das Wasser 35-40Grad.

 

Das Dörfchen Puerto Puyuhuapi, am gleichnamigen Fjord gelegen … wurde einst (1935) von sudetendeutschen Pionieren gegründet. Die mit Holz verkleideten und gedeckten Häuser sind unverändert aus dieser Zeit … die Baustellen der Straße in und um den Ort sind jedoch in vollem Gange.

 

 

 

Wir verweilen zwei Tage direkt am malerischen Fjord in Puyuhuapi. 03.02.2017

 

 

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