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Reisebericht 211..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 27.04.2017

Chile 4     Paso Cristo Redentor ... von 3.000 Höhenmetern runter auf Null,  von Limache nach Valparaiso

 

12.04.2017Wir sind mal wieder auf dem Weg zur chilenischen Grenze. Die abenteuerliche und serpentinenreiche Erdpiste über den Paso Bermejo kann heute nur noch mit geführten und organisierten Touren passiert werden.

 

Die Passüberquerung ist eine der wichtigsten Straßenverbindungen zwischen Argentinien und Chile. Seit 1980 gibt es eine ausgebaute, zweispurige Passstraße, die durch den drei Kilometer langen Tunel Cristo Redentor führt ... was für ein Glück.

Was uns nach dem Tunnel erwartet … damit haben wir heute in keinster Weise gerechnet.

Oster-Reise-Verkehr … halb Argentinien ist unterwegs nach Chile, um dort über die Ferientage günstig einzukaufen.

 

 

Gute vier Stunden brauchen wir im Stop and Go, bis wir die Abfertigungs-Häuschen erreichen. Dann dauert es nur eine knappe halbe Stunde … die argentinische Ausreise und die chilenische Einreise wird an zwei Schaltern in einem von 10 kleinen Office-Containern schnell abgewickelt. Dafür kontrollieren die Chilenen dann gleich zweimal unseren Pummel auf Herz und Nieren ...äh, ich meine auf Frucht- und Drogen. Diesmal geben wir ihnen eine schrumpelige Salatgurke und die Beamten lassen uns zufrieden einreisen.

 

Da es durch die Warterei doch schon wieder Nachmittag ist, fahren wir nur zwei Kilometer bis zum chilenischen Wintersportort Portillo. Hier übernachten wir auf einem großen Parkplatz in der Nähe des ältesten und bekanntesten gleichnamigen Hotels. 1966 fand in Portillo die erste und einzige Ski-Weltmeisterschaft der südlichen Hemisphäre statt. Dieser Wintersport-Ort mit seinem schmucken Hotel wird nach wie vor von namhaften Ski-Assen aus aller Welt besucht.

 

 

Gut ausgeschlafen nehmen wir uns für den nächsten Tag die Paßstraße auf der chilenischen Seite vor. Warum wir diesen Paß von Argentinien nach Chile gewählt haben, zeigen die nächsten Bilder.

In 29 am Berg liegenden Haarnadel-Kurven geht es auf kürzester Distanz bei einem Gefälle von 19 Prozent wieder nach unten … die Strecke ist atemberaubend. Die beste Aussicht haben wir von der Kurve 17 … wir bleiben lange auf der Park-Ausweichstelle stehen und beobachten den Verkehr und die Aussicht auf dieser einzigartigen Schlangenlinie.

 

 

 

Unten angekommen geht es auf der CH 60 zügig weiter… jetzt haben wir die vielen LKW´s im Nacken, die uns ziemlich pushen. Ein Anhalten an dem schönen Rio Blanco ist bei dem hohen Verkehrsaufkommen fast unmöglich.

In Los Andes fahren wir von der einzigen Straße, die quer durch Chile führt, erst einmal runter … Einkaufen und Mittagessen sind dringend nötig.

Am Municipal-Park neben einer alten Kirche finden wir ein schönes Plätzchen für unsere Pause.

 

 

Danach fahren wir für einen Kurzbesuch bis nach Putaendo … einer netten bunten Kolonialstadt,

 

 

 

bevor wir uns wieder zurück in den Osterverkehr auf die CH60 begeben. Jetzt sind auch noch aus dem Süden die ganzen „Haupstädter“ unterwegs … der Verkehr erinnert uns an die Autobahnen in Deutschland zum Ferienbeginn.

Wir verkrümeln uns in das letzte Eckchen an einer COPEC-Tankstelle … der Verkehr rollt die ganze Nacht.

 

Mit unserem neuen Einreisevisum für Chile können wir jetzt wieder drei Monate bleiben, um uns den chilenischen Norden anzusehen. Das ist eine lange Zeit … Zeit für uns, mal einen Dauer-Campingplatz aufzusuchen.

Der Camping La Higuera in Limache hört sich laut I-Overlander nicht nur ganz gut an … er gefällt uns auf Anhieb und wir buchen gleich für eine Woche.

 

 

 

Es wird eine schöne und abwechslungsreiche Zeit.

Bis auf ein paar private Feiern, bleibt das Osterwochenende hier sehr ruhig … Gelegenheit für uns, in der Weltgeschichte umher zu skypen und internetten.

 

 

Ein Tagesausflug mit Bus und Metro nach Valparaiso (Bericht s.u.) wird für uns zu einem Städte-Highlight hier in Chile

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und der Überraschungsbesuch von den „Tanners“ Edda und Helmut wird so schön, daß wir um eine weitere Woche verlängern.

Edda und Helmut verabschieden sich nach ein paar Tagen … am Abend stehen sie wieder auf unserem Campingplatz. Nicht weil sie Sehnsucht nach uns haben ... der Paso Cristo Redentor, den wir vor ein paar Tagen bei herrlich klarem Wetter passiert haben, wurde nach schweren Regenfällen wegen Erdrutsch komplett gesperrt.

 

 

Ja, das Wetter ist unberechenbar. Hier in Limache (200km weiter) scheint tagsüber die Sonne … die frischen Abende halten uns immer wieder mit kleinen Erdbeben und Erschütterungen wach.

 

Nun zu unserer Fahrt nach Valparaiso.

Vorab müssen wir erwähnen, daß eine Fahrt mit ausländischen Wohnmobilen und Mietfahrzeugen in die Stadt nicht ganz ungefährlich ist. Arme Banden haben sich auf das Aufknacken und Ausrauben dieser meist gut bestückten Fahrzeuge spezialisiert … soeben ist uns wieder ein neuer Fall unter Reisefreunden bekannt geworden.

Aus diesem Grund wollten wir auch von vorn herein die Stadt ohne unseren Pummel besuchen … der Campingplatz La Higuera bietet sich für eine angenehme Fahrt nach Valparaiso bestens an.

 

 

Direkt am Campingplatz hält der Bus, der uns innerhalb von 10 Minuten zur Metrostation bringt. Hier laden wir die Metro-Karte, die uns vom Camping zur Verfügung gestellt wurde, mit dem Fahrpreis auf. Die Metro startet in Limache und somit bekommen wir einen freien Sitzplatz. Mit jeder Haltestation wird die Bahn voller und voller … junge Leute stehen auf und bieten den Älteren ihren Sitzplatz an. Für abwechselnde Unterhaltung sorgen die Metro-Musikanten mit Gitarren-, Geigen- und Panflötenspielen … die hören sich auch meistens sehr gut an.

 

 

Für die überlaute Musik aus den Koffer-Radios und dem Gegröle über Mikrophon behalten wir unser Klimpergeld in der Tasche.

Nach einer guten Stunde steigen wir an der Endstation Puerto aus. Von hier können wir den schmucken, historischen Kern von Valparaiso besichtigen.

Die interessante und eigenwillige Hafenstadt zeigt uns drei verschiedene Gesichter …

 

die kaum renovierte Hafengegend mit ihren dunklen Gassen und veruchten Kneipen

 

 

 

die sauber aufgeppten Geschäfts-, Banken- und Marine-Gebäude

 

 

und die auf 17 Hügeln liegenden Oberstädte, die auch heute noch mit den alten Standseilbahnen (Ascensores) zu erreichen sind.

 

Jeder Teil der Stadt zeigt sich uns mit den schönsten, größten, buntesten, interessantesten Graffitis, die wir je gesehen haben. Wir können uns kaum satt sehen … immer wieder entdecken wir neue, farbenprächtige Gemälde, die auf unebenen Wänden, Garagentoren, Haustüren, Dächern, Treppen usw. kunstvoll aufgetragen wurden.

 

 

 

 

Je höher wir kommen, um so bunter wirkt die Stadt … auch die dunklen Kneipen tauschen sich jetzt gegen gemütliche Restaurants und Cafes aus.

 

 

Den Tag in Valparaiso haben wir sehr genossen … auch wenn wir nur einen kleinen Eindruck mitnehmen konnten.

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Wir werden noch ein paar Tage in Limache bleiben. In Vina del Mar gibt es eine größere Augenklinik … hier muß ich mich einer dringenden Behandlung unterziehen. Danach geht’s weiter gen Norden. 27.04.2017