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Reisebericht 191..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 19.09.2016

Uruguay  entlang der Atlantik-Küste

 

07.09.2016

Nach fast drei Monaten beenden wir Argentinien Teil 1 und Teil 2  in der unaussprechlichen Stadt Gualeguaychu. Auch hier hat es in den vergangenen Wochen sehr viel geregnet … die letzten Kilometer rutschen wir zu dem teuren Campingplatz Punta del Sur. Wäre es doch nur nicht so schlammig gewesen … wir hätten die unverschämten 24 US$ für das nicht Gebotene gerne eingespart. Es ist windig … wir hoffen auf ein Abtrocknen der Straße über Nacht.

Da wir ein paar Tage früher als geplant nach Uruguay einreisen werden, müssen noch einige Frischwaren gekocht und verbruzzelt werden.

Tatsächlich hat es in der Nacht nicht mehr geregnet … trockenen Weges verlassen wir unseren „24$-Parkplatz“ und begeben uns in Richtung Grenze.

Die 5.366 Meter lange Puente Libertador führt über den Rio Uruguay … die Grenzabwicklung ist mit 25 Minuten die bisher Schnellste in Süd-Amerika.

 

 

Beim Blick in den Kühlschrank entdeckt der uruguayische Zollbeamte die noch 6 vorhandenen Eier … Sigo muß ein Ei anschlagen. Zum Glück haben wir sie heute morgen alle gekocht. Der Zollbeamte lacht … irgendwie hat er gewusst, daß wir uns gut vorbereitet haben.

Unser erster Anlaufsort in Uruguay, dem kleinsten Land Süd-Amerikas, ist die Stadt mit dem schönen Namen .. Mercedes.

Hier gibt es Bankautomaten … wir bekommen unsere ersten UYU-Pesos. Nicht wie in Argentinien, sind hier die meisten Geschäfte zur Mittagszeit dennoch geöffnet.

Die Stadt liegt am Rio Negro … an dessen Ufer suchen wir uns einen schönen Übernachtungsplatz.

 

 

 

Auf der Ruta2 fahren wir weitere 150km … es geht durch grünes Weideland bis Rosario, danach noch wenige Kilometer bis Nueva Helvecia, in die neue Schweiz. Der Name sagt schon, wer hier seinerzeit als Einwanderer kam und diese Stadt gegründet hat. Auf dem Stellplatz-Gelände des Granja-Hotels Suizo sind wir mit Amon und Willi verabredet. Zwei französische Fahrzeuge stehen bereits, die norddeutschen Elke und Thomas folgen … schon wenige Minuten später kommen Amon und Willi.

 

 

 

Der Platz ist nicht nur ein Wohlfühlplatz … für 10 US$ bietet er Alles, was wir als Camper gerne in Anspruch nehmen. Ralf und seine Familie führen schon in dritter Generation dieses Hotel und Restaurant. Für die Camper gibt es sogar eine Langzeit-Unterstellmöglichkeit … wir bestaunen die hier parkierten Reise-Fahrzeuge. Der Platz bietet sich auch sehr gut an, um die Vorbereitungen für die Zurück-Verschiffung nach Europa vorzubereiten … nach Montevideo sind es nur ca. 120km.

Auf einem Overlander-Platz wie diesem und in der Gesellschaft von Amon und Willi vergeht die Zeit mal wieder rasend. Wir können kaum glauben, daß wir schon fünf Tage hier sind.

Gemeinsam brechen wir auf … kurz vor Colonial del Sacramento entdecken wir ein außergewöhnliches Museum.

 

 

Es ist eine private Sammlung von Bleistiften, Schlüssel-Anhängern und Parfum-Flacons … sieben unterschiedliche Certificates für das Guinness-Buch der Rekorde beurkunden dieses weltweit einzigartige Museum.

Auch wir haben eine Rarität für die Parfum-Sammlung anzubieten. Der Besitzer freut sich riesig über unser Geschenk … 70 Jahre alte Minifläschen mit „Echt kölnisch Wasser“ stehen jetzt in seiner Vitrine.

 

 

Die Wettervorhersage hat für die nächsten zwei Tage Sturm angekündigt. Tatsächlich fliegt Willi in Colonial del Sacramento der Hut weg.

Die am Rio Plata gelegene Stadt ist die älteste Stadt Uruguays … die Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Teils stolpern wir, teils schiebt uns der Wind durch die altgepflasterten Gassen … auf dem Leuchtturm müssen wir uns gut am Geländer festhalten.

 

 

Auch uns gefällt der historische Stadtkern sehr gut … wir essen Mittag in einem der urigen Restaurants … für die lustigen Old-Timer-Gedecke ist es heute viel zu windig.

 

 

 

Für die Nacht suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen zwischen leerstehenden Häusern am Yachthafen … das Klappern der offen stehenden Balkontüren und Fenster und ein paar zerfetzte, schlagende Segel bereiten uns eine nicht ganz so ruhige Nacht.

 

 

Das Wetter treibt uns viel zu schnell weiter … wir fahren zurück über Rosario und über Montevideo. Der Sturm hält noch immer an … einen Besuch in Montevideo heben wir uns für schöneres Wetter auf. Auch wir müssen ja eines Tages von hier nach Europa zurück verschiffen.

Die Strecke verläuft auf der gut ausgebauten Ruta 18 parallel zur Atlantik-Küste. Riesige Dünen-Landschaften, prachtvolle Playa-Häuser der Nicht-Armen, lange leere Sandstrände, bunte touristische Hafenstädtchen … unsere Motive für den heutigen Tagestrip. Zum Übernachten finden wir, geschützt von Büschen, ein ruhiges Plätzchen an einem Fluß.

 

 

 

Sehr gut ausgeschlafen steuern wir unser eigentliches Ziel an … Maldonado. Entwurzelte und abgeknickte Bäume, Sandverwehungen, ein umgekipptes Strandhaus … das sind die heutigen Motive nach dem heftigen Sturm.

Über die Ruta Panoramica erreichen wir bei sonnigem Wetter die vorgelagerte Halbinsel Punta Ballena. Am Mirador machen wir es uns gemütlich … bei dem 300Grad Blick auf den Atlantik lassen wir uns die noch leichte Brise um die Nase wehen.

Die anderen 60 Grad sind hinter uns die Landzunge … hier stehen die schönsten weißen Villen der gut betuchten Uruguayer und auch Argentinier. Das bekannteste Haus ist das Casapueblo … Haus des Volkes.

 

  

Das Haus wurde errichtet von Carlos Páez Vilaró … dem 2014 verstorbenen bekannten uruguayischen Künstler. Der Gebäudekomplex umfasst Museum, Kunstgalerie, Hotel und Restaurant. Im griechischen Dorfstil gebaut liegt die Anlage wunderschön auf der Punta Ballena … erinnert an Santorini auf der griechischen Kykladen-Insel.

Carlos Páez Vilaró war als Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Komponist und Architekt bekannt … Werke seiner bunten und modernen Exponate sind im Museum ausgestellt.

 

 

 

Wir sind nicht traurig, daß das Museum erst um 10 Uhr öffnet … für uns ist allein das Erkunden der äußeren Anlage mit den vielen runden Details wie ein Museums-Besuch.

Nur wenige Kilometer weiter besuchen wir in Maldonado die Punta del Este. Miami-like reihen sich die Hochhäuser an der Küste entlang … nur daß hier kaum Betrieb herrscht und wir gemütlich sogar mit unserem Pummel promenieren können.

Am Hafen decken wir uns mit frischen Muscheln und Garnelen ein … riesige Seelöwen und dreiste Möwen warten auf die Filetier-Reste der Fischer.

 

 

Das Wahrzeichen von Punta del Este ist die „Hand im Sand“ … La Mano en la Arena. Monumentale Betonkunst ziehen nicht nur die lokalen Touristen an. Wir treffen hier per Zufall auf geschätzte 40 Old-Timer ... blitzeblank und restauriert. Die Veteranen und stolzen Besitzer  kommen aus Argentinien. Sie  fahren ihre 38ste Rally … dieses Mal in Uruguay.

 

 

 

Auch heute fahren wir noch am späten Nachmittag eine weitere Strecke bis La Aguada – Costa Azul … unsere letzte gemeinsame Fahrt. Auf dem Aguada Camping quartieren wir uns ein. Es ist nicht der gepflegteste Platz, den wir hier vorfinden … dafür aber der größte mit den meisten blauen Grillstationen.

Trotz nassem Holz bringen wir ein wärmendes Dauerfeuer zu Stande … genießen unsere Garnelen und die Muscheln, zubereitet von Amon, der unübertreffbaren Meister-Köchin.

Nach 10 gemeinsamen Tagen trennen sich unsere Wege wieder … Willi und Amon fahren weiter nach Brasilien, wir bleiben noch einen Tag und fahren morgen weiter zum Parque Nacional Santa Teresa. Je nachdem wie schnell die Beiden sind … treffen wir uns möglicherweise noch einmal. 18.09.2016

 

 

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