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Reisebericht 222..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 22.08.2017

Bolivien   Uyuni, sein Lok-Friedhof und sein Salar ... ein schöner Abschluss

11.08.2017

 

Nach acht wunderschönen Tagen auf dem Stellplatz bei Felicidad und Alfredo verlassen wir Sucre.

Auf dem Weg zurück nach Potosi kommen wir diesmal ganz schön ins Schnaufen … immerhin ist Stadt mit ca. 4.000m ü.d.M. eine der höchstgelegenen Großstädte der Welt. Wir umfahren heute Potosi … die vermüllten Randbezirke lassen keineswegs erahnen, daß die koloniale Innenstadt eigentlich ganz nett ist.

 

 

Wir sind auf dem Weg nach Uyuni … die Fahrt führt uns auf der geteerten Ruta 5 durch abwechslungsreiche Landschaft. Trockene Pampa, Lamas, einsame Bauernhöfe, selten mal ein Dorf, Dünen, Schluchten, Berge … dazu ein ständig pustender Wind.

 

 

 

Für eine Zwischen-Übernachtung finden wir ein paar hundert Meter abseits der Strasse einen windgeschützten Platz in der Pampa. Statt sich, wie üblich in der Nacht zu beruhigen, nimmt der Wind zu und bläst die ganze Nacht. „Oh-oh“ … hoffentlich gibt es keine Sandverwehungen auf der Zufahrtspiste.

Die sandige Piste zurück zur Strasse ist am nächsten Morgen o.k. … dafür ist es mit nur minus 7Grad auf 4.000m Höhe „schweinekalt“.

Nach einem ausgibigen Frühstück für uns und nach ein paar intensiven Sonnenstrahlen auf Pummels Motorhaube springt unser „good Amigo“ sofort an.

Zum Glück ist wenig Verkehr … dafür hat der Wind noch an Stärke zugenommen. Sigo muß sich voll konzentrieren und unseren Pummel mit beiden Händen manövrieren.

Es dauert nicht lange und die Böen zwischen den Berg- und Talfahrten arten in einen Sandsturm aus … außer fliegendem Sand sehen wir so gut wir Nichts mehr.

 

 

Auch auf meiner Beifahrerseite spüre ich den Sand durch alle Ritze peitschen.

Nach einer halben Stunde hat sich der erste Sturm beruhigt … auf meinem Türgriff liegt eine dicke Sandschicht.

 

 

Das Spektakel wiederholt sich noch ein paar mal … für die heutigen 150 Kilometer bis Uyuni brauchen wir fast den ganzen Tag. Auch hier hat der Sturm die Stadt nicht ganz ungeschoren gelassen … herumfliegender Staub, Müll und Plastiktüten sind für uns kein schöner Empfang.

 

 

Wie die meisten Overlander , zieht es auch uns erst einmal zu dem berühmten „Eisenbahn-Friedhof“ am Ortsausgang … nach dem Besuch können wir hier evtuell übernachten.

Es ist immer noch sehr windig und staubig … wir können kaum die Türen öffnen, um auszusteigen. Wir beobachten die „Touren-Touristen“, wie sie frierend im Schnelldurchgang ihre drei Fotos abschiessen und ganz schnell wieder mit ihren Fahrern verschwinden. 

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang beruhigt sich der Wind … jetzt trauen wir uns mit der Camera zwischen den verrosteten Dampfloks herum zu stöbern. Die ca. 100 Jahre alten Lokomotiven wurden durch neuere Dieselloks abgelöst und hier auf dem Cementerio de Trenes zum Sterben (Verrosten) abgestellt ... bei tiefstehender Sonne ein paar tolle Fotomotive.

 

 

 

 

Zwischen Mauern und Häusern finden wir in Uyuni ein sehr ruhiges Übernachtungsplätzchen … kein Wind, kein Sandsturm, kein rum fliegender Müll mehr.

Während ein paar Einkäufen am nächsten Vormittag, treffen wir Elke und Bernd … wir verabreden uns für den Salar de Uyuni.

In der Stadt wimmelt es nur so von Besuchern … unzähhlige Tour-Guides sind dabei, ihre Jeeps mit Vorräten und Gepäck der Touristen zu beladen. Sie alle wollen auf den großen Salzsee.

 

Der Salar … auch wir freuen uns schon lange auf dieses Naturwunder in fast 3.700m Höhe. Mit 160 km Länge und 135 km Breite hat der Salar de Uyuni die größte Salzfläche der Erde. Die Salzkruste kann zwischen 2-7m dick werden. Um die Salzdecke mit dem Fahrzeug befahren zu können, muß diese sehr trocken sein. Zwischen April und Oktober fällt sehr selten Regen. Auch in diesem Jahr trifft das zu … es hat schon seit Monaten nicht mehr geregnet. Wir fahren 20 km weiter nach Colchani und wagen uns dort mit unseren 8,5 Tonnen auf die Salzdecke, die eher aussieht wie Eis.

Die Spuren auf den ersten Kilometern lassen erkennen, daß hier täglich sehr viele Fahrzeuge fahren.

 

 

 

Ein wenig mulmig ist uns schon … zumal wir nur leichte, kleinere Gelände-Fahrzeuge hier fahren sehen.

Abweichend von der Hauptspur und mit jedem Kilometer weiter wird das Salz schneeweiss … erst, als wir in der Ferne sogar einen Reisebus sehen, sind wir beruhigt und fangen an, dieses Erlebnis zu geniessen.

Wir fahren bis zum Denkmal, das an die Dakar-Rally 2015 erinnert. In dem Hotel de Sal (aus Salzblöcken gebaut) werden heute nicht die Rally-Teilnehmer verköstigt … hier versorgen die Tour-Guides ihre Touristen.

 

 

 

                                        Von hier einen herzlichen Gruß an Claudia und Marc …

die Beiden haben die fehlende deutsche Flagge bei ihrem Besuch am Flagpoint ergänzt!!!

 

Aus dem riesigen Salzsee ragen einige Inseln hervor … die Bekannteste und meist Besuchte ist die Isla Incahuasi. Hier treffen wir auch Elke und Bernd … wir stellen uns gegen den Besucher-Strom auf die Rückseite der Insel.

 

 

 

Es ist ein tolles Gefühl … die Ruhe, die Weite, die Farben, die Kälte (obwohl es ja Salz und kein Eis ist).

Die Insel selbst ist übersäht mit bis zu 10 Meter hohen Kandelaber-Kakteen … zum Sonnen-Untergang und zum Sonnen-Aufgang ist die Insel noch mehr übersäht von fotografierenden Touristen.

 

 

Wir sind froh, daß wir mit unserem Casa-Rodante flexibel sind und uns immer wieder ins „Abseits“ stellen können … ein wenig beneidet werden wir von ein paar vorbei spazierenden jungen Deutschen Urlaubern schon. Egal wie kalt … sie würden auch gerne einmal auf dem Salzsee und unter diesem fantastischen Sternenhimmel übernachten.

 

 

 

 

Am nächsten Tag machen wir Standortwechsel. An der Isla San Antonio gibt es so gut wie keine Fahrspuren … beste Vorraussetzungen für die beliebten „Täuschungen“ mit der Camera. 

Sigo fühlt sich mit der Aufgabe als Model überfordert und hat nach kurzer Zeit keine Lust mehr.

 

 

Er hätte doch vorher bei HEIDI Klum zu einem Gedulds-Training gehen sollen ... jetzt hat er den Schokoladen-Salat

 

 

Ich dagegen wollte schon immer mal auf großen Füßen stehen …

 

 

ist aber leider sehr unbequem und ich lehne mich ganz schnell wieder an die Natur.

 

 

Pummel ist als Fotomodell sehr geduldig … er begnügt sich nach wie vor mit ´ner Tankfüllung Diesel, grinst und möchte am liebsten gleich wieder losfahren.

 

 

Nach drei Tagen fahren wir wirklich los … Abschied von Elke und Bernd. Die Beiden begeben sich auf den Weg zur Lagunen-Route, um dann nach Chile einzureisen. Wir fahren noch einmal zurück zur Isla Incahuasi … hier möchte ich unbedingt noch ein Viscacha aufspüren.

 

 

Nach einer vierten und eisigen Nacht verlassen wir den Salar ... nehmen Abschied von einem sehr beeindruckendem Erlebnis. Wir haben uns dieses Highlight bis zum Ende unseres Besuchs in Bolivien aufgehoben.

Bolivien war auf unserer Nord-Central- und Süd-Amerika-Reise das letzte Wunsch-Reiseland. Mit dem Reisebericht Numero 222 beenden wir nach fast fünf Jahren und 126.358 gefahrenen Kilometern unsere regelmäßige Berichterstattung.

Wer genau jetzt sagt „oh wie schade“ ... oder so etwas Ähnliches, dem sagen wir hiermit ein

herzliches DANKESCHÖN für die treue Reisebegleitung.

 

 

Hier geht’s zum neuen Fotoalbum!

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Unsere Reise ist aber hoffentlich noch lange nicht zu Ende … wir werden ab jetzt nur nicht mehr ständig neuen Foto-Motiven und dem Internet „hinterherjagen“. Das wäre für uns und für Euch irgendwann langweilig.

Wir werden lernen zu bummeln, auf schönen Plätzen länger stehen, weniger Kilometer fahren, Freunde besuchen und auch weiterhin Fotos machen und veröffentlichen … nur nicht mehr so Viele.

Die neuen Fotoalben werden wir unter der Rubrik Süd-Amerika Teil 3 von Zeit zu Zeit veröffentlichen. 22.08.2017

 

Anhang:

Sollte sich Jemand für unseren Pummel interessieren ... ab 2018 wären wir bereit, unseren treuen und verlässlichen AMIGO  auch in Süd-Amerika zu verkaufen.

Wir sind spontan und flexibel!  Hilu und Sigo