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Reisebericht 197..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 03.12.2016

Argentinien     Bosques Petrificados, tolle Küsten-Rundstrecke nördlich von Puerto San Julian,

                       die Pinguine sind geschlüpft im Parque Nacional Monte Leon

 

22.11.2016

Am letzten Tag an der Cabo dos Bahia kommen noch die beiden Holländer Marita und Paul auf unseren schönen Stellplatz. Den gelben Mercedes-Truck mit den bunten Tulpen erkennen wir sofort … wir freuen uns riesig, immerhin haben wir uns vor drei Jahren das letzte Mal in Texas gesehen.

Gemeinsam im gelben Truck rennt die Zeit nur so davon … bei so vielen Reisegeschichten.

 

 

Trotz des schönen Abends reisen wir am nächsten Morgen ab … in Rada Tilly treffen wir die Beiden wieder auf dem Campingplatz. Auch hier bleiben wir nicht die Einzigen … zwei weitere deutsche Wohnmobile haben über I-Overlander den Weg hierher gefunden. Es ist einfach die Jahreszeit, daß jetzt so viele Europäer gen Süden unterwegs sind. Zum Einen waren es im Oktober-November die Wale auf Valdes, zum Anderen wollen die meisten Reisenden das südliche Ziel Ushuaia zum Jahresende (Sommer) erreicht haben.

 

Für uns heisst es jetzt auch … „jeden Tag fahren“. Die ersten Kilometer an der RN3 führen uns noch eine Zeit direkt an der Küste entlang, wo wir Tausende von Möwen und Hunderte von Cormoranen entdecken.

 

 

 

Wir machen eine Pause … schleichen uns an die Tiere heran. Der beißende Gestank von Guano und die Geräusch-Kulisse sind nur für eine kurze Weile auszuhalten.

In der Steppen-Landschaft erscheinen jetzt mehr und mehr die rot-schwarzen Öl-Pumpen … auf der Suche nach Wasser, ist man hier vor gut 100 Jahren auf Erdöl gestossen. Neben der Schafzucht gab es jetzt eine weitere gutgehende Industriebranche … die Städte Comodoro Rivadavia und die umliegenden Städte wurden größer.

Wir kommen gut vorwärts … der Wind drückt uns heute mehr von der Seite als von Vorne. Ein uns bekanntes Geräusch … ziiiiiiiiiiiiisch. Wir trauen unseren Ohren und Augen nicht … Plattfuß Numero Seis. Vor 8 Wochen haben wir alle Reifen und Schläuche erneuert … „was ist hier los?“

 

 

Blaumann an, absichern, Werkzeug und Wagenheber raus … zum ersten Mal in den spanisch sprachigen Ländern, halten innerhalb von wenigen Minuten zwei argentinische LKW-Fahrer an, um uns zu helfen. Wir sind total überrascht … lehnen die Hilfe jedoch dankend und freundlich ab. Nach so viel Übung haben wir Beiden in 90 Minuten das Rad gewechselt. Wir fahren 45 km zurück nach Fitz Roy … dort hatten wir im Vorbeifahren eine Gomeria gesehen.

Der Felgenschutz war beim Einarbeiten mit einer Falte um den Schlauch gelegt … diese Falte hat den Schlauch durchgescheuert.

Noch am selben Abend fahren wir zu unserem geplanten Stellplatz. Eine ausgediente Kiesgrube direkt neben der Ruta 3 … mit Windschutz und krabbelnder Fauna.

 

 

Wir verlassen die Ruta 3 … rattern 50km auf der guten Sand- und Schotterpiste RP49 zum Monumento Natural Bosques Petrificados. Emus und Guanacos schlagen die Hacken zusammen, wenn wir uns mit unserem grünen Pummel nähern.

Auch wenn wir versteinerte Bäume schon in den USA gesehen haben … allein die Fahrt durch die Landschaft hierher lohnt sich. In bunten Sandsteinfarben zeigen sich die Tafelberge.

 

 

Im kleinen Park-Museum gibt uns ein Ranger sehr ausführliche Informationen über die natürliche Entstehung, Erhaltung und Versteinerung der 75 Millionen Jahre alten Bäume … eine Zahl, bei der ich nachdenken muß, wie viele Nullen ich zu schreiben habe. Mit verantwortlich für den Erhalt der Bäume ist die Meeres-Luftfeuchtigkeit, der Druck und die Asche-Abdeckung aus einem in der Nähe liegenden Vulkan.

Ein zweiter Ranger bringt uns die ersten Meter zu dem kleinen Rundwanderweg. Gigantisch und in natürlichen Farben liegen die versteinerten Baumstämme in atemberaubender Landschaft vor uns.

 

 

 

 

Sehr beeindruckt fahren wir die Piste zur Ruta 3 zurück … etwas zusammen gerückt, sitzt einer der beiden Ranger als Reisepassagier neben mir. Mit wenigen Worten kommt trotz Sprachbarrieren eine gute Unterhaltung zu Stande. Für die Weiterfahrt gen Süden gibt er uns ein paar Reisetipps mit auf den Weg.

 

An der Ruta 3 biegen wir nördlich von Puerto San Julian auf den Küsten-Rundweg ab … die Piste führt uns an wunderschönen Buchten und Aussichtsplätzen vorbei. Eine Seelöwen-Kolonie und Cormoranes können wir von den Klippen ungestört beobachten.

Wir finden ein windgeschützes Plätzchen … bleiben eine Nacht, bevor wir nach Puerto San Julian weiterreisen.

 

 

Die Übernachtung auf dem Camping kann man sich ersparen … Internet funktioniert nicht, Duschen sind sehr privat innerhalb der Büroräume … Schlafen kann man auch an einer der vielen Möglichkeiten an der Küstenstraße oder sogar im Ort.

 

Nachdem wir am Touristenbüro unsere Internet-Post sehr gut erledigen konnten, geht es für uns weiter auf der Ruta3 zum Parque Nacional Monte Leon … Berg des Löwen. Sechs Kilometer vor dem Parkeintritt befindet sich in einer alten Estancia die Ranger-Station für den National-Park … hier lassen wir uns registrieren und bekommen sehr gutes Prospekt-Material über Fauna und Flora des Parkes. Der Park-Eintritt ist kostenlos … wieder führt uns die Sand- und Schotterpiste zu sehr schönen Aussichtspunkten. Seelöwen liegen wie die Heringe in der Dose auf den Felsen, Cormorane sitzen zu Tausenden auf der vorgelagerten Insel Monte Leon … der Besuch des Parkes hat sich jetzt schon gelohnt.

 

 

 

Auch wenn der Camping-Platz sehr überteuert ist … wir bleiben eine Nacht in diesem schönen Park.

Für den nächsten Tag nehmen wir uns eine Wanderung durch die karge Steppen-Landschaft vor … 2,5 km geht es auf schmalem, sandigem Wanderweg durch die buschige Landschaft zur Küste. Wir erhoffen uns, dass inzwischen die jungen Magallan-Pinguine aus ihren Eiern geschlüpft sind. Sie sind es …wir können uns kaum trennen von den kleinen Federknäueln.

 

 

 

Nach diesem schönen Erlebnis verlassen wir den Park … in der kargen Landschaft sind die einzigen Farbtupfer die vielen Guanacos, die sich oftmals in großen Heerden rechts und links des Highways aufhalten. Ein Macho hält sich bis zu acht Frauen.

 

 

Der Wind nimmt zu, jetzt brauchen wir ein gut geschütztes Übernachtungs-Plätzchen. Wieder ist es eine Kiesgrube am Highway, in der wir gut und ruhig übernachten können.

 

Wir sind noch immer nördlich der Magellanstraße … im rauen Patagonien. Patagonien ist etwa so groß wie Europa … es leben aber nur eine Millionen Menschen in dieser einzigartigen, wilden Natur. Östlich der Anden befindet sich die rauhe unendliche Steppenlandschaft … westlich der Anden liegen Hochgebirge, Gletscher, Fjorde und Seen.

Argentinien und Chile teilen sich diese patagonische Landschaft.

 

Wir folgen dem Ratschlag des Rangers vom Monumento Natural Bosques Petrificados. Über Güer Aike fahren wir auf der geteerten Ruta 5 bis Esperanza. Hier verkochen wir all unsere Frisch-Vorräte zu einem leckeren Gemüse-Eintopf … somit sollte es keine Probleme morgen bei der Einreise nach Chile geben. 28.11.2016

 

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Nicht wundern ... den nahe gelegenen  Glacier National Park und das Fitz-Roy Gebirgsmassiv auf der argentinischen Seite besuchen wir erst auf der Rückreise gen Norden.